In Folge von Covid-19 sind weltweit eine Milliarde Menschen vom Hunger bedroht

Bis zu einer Milliarde Menschen seien von einer Hungerkatastrophe bedroht, wenn die internationale Gemeinschaft nicht umgehend handelt. Im Globalen Süden treffe die Pandemie auf Länder, die bereits durch Kriege, Konflikte und Folgen des Klimawandels gezeichnet sind.

 

Aktion gegen den Hunger fordert von allen relevanten Akteuren, das Ausmaß der Krise anzuerkennen und verbindliche finanzielle Zusagen zu machen, um eine globale Hungerkrise zu verhindern. 

COVID-19 ist eine globale Krise mit weitreichenden sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen. Sie verschärft bereits existierende Ernährungsunsicherheiten. Das Welternährungsprogramm (WFP) schätzt, dass sich die Zahl der Hungernden durch die Pandemie um 135 Millionen Menschen erhöhen wird. Zusätzlich zu den bereits 821 Millionen Menschen, die laut FAO seit 2019 hungern. "In vielen Ländern, in denen Aktion gegen den Hunger arbeitet, verschlechtert sich die Situation dramatisch. Wir befürchten, dass schon bald die unvorstellbare Zahl von einer Milliarde hungernden Menschen erreicht wird", warnt Jan Sebastian Friedrich-Rust, Geschäftsführer von Aktion gegen den Hunger. 

 

Die weltweiten Maßnahme gegen Covid-19 waren notwendig

 

Die weltweiten Maßnahmen, um die Ausbreitung von COVID-19 einzudämmen, waren notwendig, hatten aber auch zur Folge, dass der Zugang zu Nahrung massiv beeinträchtigt wurde: Menschen konnten nicht mehr arbeiten und Geld verdienen, um sich Nahrung zu kaufen. Lebensmittellieferketten wurden unterbrochen, dadurch wurde die Versorgung mit Nahrungsmitteln extrem eingeschränkt. In der Folge sind die Preise für Nahrungsmittel massiv gestiegen. 

 

Situation in West- und Zentralafrika ist besorgniserregend

 

Besorgniserregend ist die Situation in West- und Zentralafrika: Bereits vor Ausbruch der Pandemie war die Ernährungssituation von 19 Millionen Menschen aufgrund von Kriegen und strukturellen Problemen gefährdet. Die Auswirkungen von COVID-19 auf bereits überlastete Gesundheitssysteme, Sozialsysteme und prekäre Lebensumstände könnten dazu führen, dass noch mehr Menschen an Hunger leiden: Schätzungen zufolge könnte die Anzahl in der Region auf rund 50 Millionen Menschen ansteigen. 

 

Sieben Sofortmaßnahmen identifiziert

 

In dem vorgestellten Bericht "The seeds of a future pandemic?" hat Aktion gegen den Hunger sieben Sofortmaßnahmen identifiziert, um zu verhindern, dass der Hunger in der Welt ansteigt. Sie zielen darauf ab, auf die aktuelle Pandemie zu reagieren und nachhaltige Lösungen für derzeitige und zukünftige Krisen zu entwickeln. Die Regierungen müssen feste Verpflichtungen eingehen, um diese beispiellose Herausforderung gemeinsam anzugehen: Alle Beschränkungen für humanitäre Hilfe müssen aufgehoben werden, der Zugang zur Grundversorgung und zur Ernährungssicherheit für alle muss gewährleistet werden und widerstandsfähigere Gesundheits- und Ernährungssysteme müssen langfristig aufgebaut werden, um Krisen zu verhindern.  pm, ots

 

English version

 

The relief organisation Action against Hunger is very concerned in a report on the consequences of COVID-19 in countries of the Global South, which states that up to one billion people are threatened by a famine catastrophe if the international community does not act immediately. In the Global South, the pandemic is hitting countries that are already marked by wars, conflicts and the consequences of climate change.

 

Action against Hunger calls on all relevant actors to acknowledge the scale of the crisis and make binding financial commitments to prevent a global hunger crisis. 

COVID-19 is a global crisis with far-reaching social and economic consequences. It exacerbates existing food insecurity. The World Food Programme (WFP) estimates that the pandemic will increase the number of people suffering from hunger by 135 million. This is in addition to the 821 million people who are already starving since 2019 according to FAO. "In many countries where Action Against Hunger is working, the situation is worsening dramatically. We fear that the unimaginable number of one billion starving people will soon be reached," warns Jan Sebastian Friedrich-Rust, Managing Director of Action against Hunger. 

 

The worldwide action against Covid-19 was necessary

 

The global measures to contain the spread of COVID-19 were necessary, but also had the effect of massively reducing access to food: People could no longer work or earn money to buy food. Food supply chains were disrupted, resulting in an extremely limited supply of food. As a result, food prices have risen massively. 

 

Situation in West and Central Africa is worrying

 

The situation in West and Central Africa is worrying: even before the outbreak of the pandemic, the food situation of 19 million people was already at risk due to wars and structural problems. The impact of COVID-19 on already overburdened health care systems, social systems and precarious living conditions could lead to even more people suffering from hunger: It is estimated that the number in the Region could rise to around 50 million people. 

 

Seven immediate actions identified

 

In the report presented, "The seeds of a future pandemic?", Action Against Hunger identified seven immediate measures to prevent hunger from increasing in the world. They aim to respond to the current pandemic and to develop sustainable solutions for current and future crises. Governments must make firm commitments to tackle this unprecedented challenge together: All restrictions on humanitarian aid must be lifted, access to basic services and food security for all must be guaranteed, and more resilient health and nutrition systems must be built for the long term to prevent crises. pm, ots, mei