Schlesinger-Affäre: Rundfunkrats-Vorsitzende tritt zurück - rbb-Führungskräfte getraut

Die Vorsitzende des Rundfunkrates des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb), Friederike von Kirchbach, legt ihr Amt mit sofortiger Wirkung nieder.

 

"Der rbb steht vor einem Neuanfang. Nach zehn Jahren als Vorsitzende des Rundfunkrates möchte ich dazu einen Beitrag leisten und stelle mein Amt zur Verfügung.

  • Unser Gremium hat mit der Abberufung von Patricia Schlesinger als Intendantin den Weg für neue Strukturen und Personen im rbb frei gemacht. Für alles, was jetzt kommt, sehe ich neue Verantwortliche in der Pflicht, deshalb trete ich zurück", so Kirchbach 

Andererseits sei sie nicht bereit, ihre berufliche Integrität als Pfarrerin und Seelsorgerin in Frage stellen zu lassen, das geschehe öffentlich und sei für sie nicht hinnehmbar.

  • Hintergrund: Wie das Magazin Business Insider, das den rbb-Skandal ins Rollen brachte, berichtete, habe Kirchbach die Juristische Direktorin Susann Lange und die Personalleiterin Sylvie Deléglise getraut.
  • Erst kürzlich sei die Personalchefin aufgrund des Abgangs von Schlesinger zur Verwaltungsdirektorin aufgestiegen. Damit sitze das Ehepaar gemeinsam in der Geschäftsleitung.

Deléglise, so Business Insider weiter, habe in einer Betriebsversammlung die Hochzeit mit Lange offengelegt, beide seien aber mittlerweile getrennt. 

 

Friederike von Kirchbach stand dem Rundfunkrat seit Januar 2013 vor und war seit 2007 Mitglied des Gremiums, das sie ebenfalls mit sofortiger Wirkung verlässt. Entsandt wurde sie von der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Der stellvertretende Rundfunkratsvorsitzende ist Dieter Pienkny, der die Amtsgeschäfte vorerst kommissarisch übernimmt. pm, ots

Foto: Fringer Cat