Die Talkshow von Markus Lanz kommt zwar spät am Abend, doch sie hat ihr Publikum gefunden. Das liegt auch daran, dass immer wieder brisante Themen aufgerufen werden. Kürzlich waren es die Schülerstreiks gegen den Klimawandel. Als konträre Gäste waren die FDP-Politikerin, Katja Suding, und die Schülerin Julia Oepel, die in Hamburg die Schülerstreiks mit organisiert, eingeladen. Suding gab schnell die Mainstream-Buhfrau, da sie Schülerstreiks FDP-konform für "schwänzen" hält. Das gefiel dem Publikum natürlich nicht.
Eigene Position vertreten
Der Zuschauer merkte aber schnell, dass der Moderator nicht wirklich FDP-kompatibel ist. Immer wieder versuchte er durch Nachfragen in die Bredouille zu bringen. Dabei scheute er sich auch nicht, eigene Positionen zu vertreten. Das mag der eine gut finden, anderen gefällt das nicht. Aber auf jeden Fall bringen solche Auftritte von Lanz die Talkshow in Schwung, wenn das die Gäste nicht von alleine schaffen.
Nicht das gelbe vom Ei
Man merkte schnell, dass die Lanz-Interventionen notwendig waren, denn Sudings "Gegnerin", Julia, war logischerweise auf Grund ihres jugendlichen Alters einer ausgebufften Politikerin rhetorisch unterlegen. So brachte die Schülerin den Kampf gegen den Klimawandel auf die schlüssige Formel: Jetzt oder nie. Für Suding war das wohl zu viel "schwarz/weiß" der Jugendlichen, auf der anderen waren ihre "Ja-aber-Beiträge" wirklich nicht das gelbe vom Ei. Deshalb war es gut, dass Lanz beim Thema Schülerstreiks auch Flagge zeigte. mei