Bevor ihn Donald Trump feuerte, war Steve Bannon sein Chefberater und Chefideologe im Weißen Haus. Nach seinem Rauswurf wurde es erst einmal still um Bannon. Nach dem er wieder auf die Beine gekommen war, tourte er als Vortragsreisender durch Europa und verkündete seinen treuen Anhängern, wie der (Rechts)Populismus auf dem Kontinent die Herrschaft übernehmen kann. Jetzt machte Bannon wieder von sich reden. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hat kürzlich Zitate aus einer Bannon-Rede Erstaunliches veröffentlicht.
Bannon will Russland mit Europa vereinen
„Letzten Endes müssen wir den jüdisch-christlichen Westen, dessen Teil Russland ist, vereinigen, das wird nun sehr viele Jahrzehnte in Anspruch nehmen“, sagte er laut Bloomberg. Seltsam. Früher war Russland für Bannon eine imperialistische und kleptokratische Macht. Jetzt will er Russland mit Europa vereinen. Offenbar passen für ihn die Wertesysteme dieser Länder bald wieder zusammen. Solche Perspektiven dürften in Russland bei nicht wenigen Menschen auf Gegenliebe stoßen.
Einen Namen als Russlandversteher gemacht
Auch hatte sich Bannon während seiner Zeit im Weißen Haus einen Namen als Russlandversteher gemacht. Ihm war es ein Anliegen, mit Russland wieder zu normalen Verhältnissen zurückzukehren. In der Ära Obama war in dieser Hinsicht eine Menge Porzellan zerschlagen worden. Doch dann machte ihm die "Russland-Affäre" einen gewaltigen Strich durch die Rechnung.
Bannon glaubt an die Einheit der europäischen Rechten
Die "Zeit" bezeichnete Bannon einmal als Trumps ewigen Propheten. Seine neue Prophetie: Im Hinblick auf die Europawahl, glaubt Bannon an die Einheit der europäischen Rechten. Dabei setzt er vor allem auf Frankreich und Italien: Marine Le Pen und Matteo Salvini. Von Donald Trump spricht er derzeit kaum noch. mei