Rudi Assauer ist tot. 74 Jahre ist der ehemalige Schalke-Manager alt geworden, der den größten Triumph des Vereins (Uefa-Cup-Sieg 1997) und die bitterste Niederlage ("Meister der Herzen" in 2001") miterlebte.
Wir haben uns Mitte der 2000er-Jahre getroffen. Damals war ich für das "Handelsblatt" unterwegs. Mit Rudi Assauer war ich zu einem Maserati-Test, ich glaube es war ein Quattroporte, verabredet. Am Gelsenkirchener Bahnhof haben wir uns getroffen. In seiner smarten Manager-Uniform begrüßte er mich. Ein freundlicher, zurückhaltener und bescheidener Mann. I
Genau das Gegenteil, was die Medien von ihm zeichneten
rgendwie genau das Gegenteil von dem Bild, was die Öffentlichkeit von ihm hatte. Als wir ins Auto einstiegen, fragte er mich süffisant: "So, an welche Mauer wollen wir denn die Karre jetzt mal setzen?" "Am besten gegen gar keine", war meine Antwort, denn auf der Rückbank saß der Maserati-Instructor, der etwas verdutzt aus der Wäsche schaute.
Assauer plauderte aus dem Nähkästchen
Danach plauderte er aus dem Nähkästchen des Fußball-Managers. "Ich fahre jetzt häufiger nach Stuttgart, statt nach Bremen", grinste er. Das war mir schon klar, denn damals kickte Kevin Kuranyi - ja, genau der - beim VfB Stuttgart und wechselt später zu S04. Kuranyi galt damals als der kommenden Stürmerstar, aber das nur am Rande. Einen kritischen Blick hatte Assauer damals auf Gelsenkirchen. "Wollen Sie mal eine sterbende Stadt sehen?", fragte er mich rhetorisch und gab sich die Antwort gleich selbst: "Wir fahren gerade durch!" Nun ist Rudi Assauer tot und Gelsenkirchen trauert. mei