Wenn der Trainer zum bösen Buben wird

Das hätte man dem lieben Domenico Tedesco gar nicht zugetraut: Er soll den Stürmer Mark Uth gemobbelt haben. Uth hat jetzt in der "Bild"-Zeitung aus dem Nähkästchen geplaudert.

 

Was hat denn nun den auf Schalke derzeit erfolglosen Stürmer so aufgewühlt? Vor dem Spiel gegen Bremen hatte Tedesco während der Pressekonferenz gesagt, dass er in dieser Phase nur auf Spieler mit Charakter setze. Uth war nicht dabei und deshalb schwer beleidigt.

 

Nur sportlich kritisieren

 

Man könne ihn ja sportlich kritisieren, aber nicht charakterlich, ließ der Kicker jetzt verlauten. Vor lauter Frust habe er dann ein Training "geschwänzt". Heute tut ihm das Leid und er weiß nach eigenem Bekunden, dass das ein "schwerer Fehler" war. Geschenkt. Nachdem er sich bei der "Bild"-Zeitung ausgeweint hatte, will sich Uth für S04 jetzt wieder richtig ins Zeug legen. Auch geschenkt.

 

Fußball-Millionäre müssen sich professionell verhalten

 

Von einem Fußball-Millionär ist zu erwarten, dass er sich auf und neben dem Platz professionell verhält. Dazu gehört auch, dass er Kritik einstecken kann. Auch wenn sie vom Trainer kommt. Er bekommt schließlich genug Schmerzensgeld. Um beim Sportlichen zu bleiben. Uth's Leistungen waren in der laufenden Saison maximal schwach ausreichend. Eigentlich hätte er dann mehr trainieren müssen, statt das Training zu schwänzen. Bleibt zu hoffen, das der Verein ihn wegen dieser Aktion bestraft hat. Wenn nicht, wäre das ein falsches Signal für die anderen.

 

Ein "harter" Trainer ganz "weich"

 

Dass man als "harter" Trainer auch verzeihen kann, hat jetzt Huub Stevens unter Beweis gestellt. Er "begnadigte" Nabil Bentaleb. Der war bislang in die U23 strafversetzt worden, weil er beim RB-Leipzig-Spiel nicht zum "Spielgucken" auf der Tribüne saß. Jetzt bekommt der dickste Fisch auf der Schalker Payroll - Bentaleb soll fünf Millionen Euro im Jahr verdienen - eine "zweite Chance". Bleibt zu hoffen, dass er die auch nutzt. Eine 5-Millionen-Mann in der U23 wäre äußerst schräg.

 

Das Dementi kam auf dem Fuße 

 

Dann gibt es noch etwas aus der Abteilung Fake News zu vermelden. Die "Sportbild" hatte vermeldet, dass Sebastian Rudy sich bei einem S04-Abstieg ablösefrei verabschieden könnte. Das Dementi des Vereins kam auf dem Fuße: So eine Klausel gebe es nicht in Rudis Vertrag. Macht auch Sinn, denn Ex-Manager Heidel hatte sich den Ersatzspieler von den Bayern noch für 16 Millionen Euro "andrehen" lassen.