Brexit ist für die Deutschen das wichtigste Thema

Über die Hälfte der Bundesbürger (52Prozent) hält im aktuellen RTL/n-tv-Trendbarometer das Gezerre um den "Brexit" für das wichtigste politische Thema. Überdurchschnittlich groß ist das Interesse bei den über 60-Jährigen, den Beamten und Selbständigen sowie den Anhängern von FDP und Grünen.

 

Die Bedeutung der Europawahl (in Deutschland am 26. Mai) werde weitaus geringer eingeschätzt. Ganz deutlich werde das in den zehn Bundesländern, in denen die Europawahl am selben Tag stattfindet wie die Wahlen zu Kreistagen und Gemeindevertretungen. Im Durchschnitt hielten 35 Prozent der Befragten in diesen zehn Ländern die Kommunalwahl für wichtiger als die Wahl zum Europaparlament, 16 Prozent hielten die Europawahl für wichtiger. 46 Prozent erklären, dass ihnen beide Wahlen gleich wichtig seien. 

 

In den neuen Bundesländern ist das Interesse an Kommunalwahlen hoch

 

Vor allem in den neuen Bundesländern sei das Interesse an den Kommunalwahlen deutlich höher als an der Europawahl. 48 Prozent der Befragten in Mecklenburg-Vorpommern, 46 Prozent in Sachsen und jeweils 43 Prozent in Thüringen und Brandenburg seien die Kommunalwahlen wichtiger. In den alten Bundesländern sei für rund ein Drittel (in Rheinland-Pfalz, im Saarland und in Bremen) beziehungsweise ein Viertel (in Baden-Württemberg und Hamburg) die Kommunalwahl wichtiger als die Europawahl. In Bremen seien die Bürger am Tag der Europawahl zur Bürgerschaftswahl aufgerufen, in Hamburg zu Bezirksversammlungswahlen. 

 

Die Kopplung der Europawahl mit den Kommunalwahlen ist ein schwerer Fehler

 

Forsa-Chef Manfred Güllner sagte zu den Umfrageergebnissen: "Die Wahl zum Europaparlament wird durch die Kopplung mit lokalen Wahlen entwertet. Schon angesichts der Fülle der Kandidaten für die Gemeindeparlamente (allein in Sachsen sind über 8.000 Mandate zu vergeben) steht die Europawahl im Schatten der Wahlen vor Ort. Die Kopplung von Wahlen auf so unterschiedlichen politischen Ebenen ist insofern ein schwerer Fehler und verhindert, dass sich trotz des generell großen Interesses an Europa ein entsprechendes politisches Bewusstsein herausbildet." 

 

Weiterhin eine Mehrheit für Schwarz-Grün 

 

Im aktuellen RTL/n-tv-Trendbarometer legt die CDU/CSU gegenüber der Vorwoche um einen Prozentpunkt zu. Bei allen anderen Parteien ändert sich nichts. Mit zusammen 49 Prozent liegen Union und Grüne zusammen einen Prozentpunkt über der "Kanzlermehrheit" und könnten eine Regierung bilden. Damit eine "linke" Mehrheit möglich wird, müssten SPD, Grüne und Linke mit zusammen 44 Prozent noch um mindestens 4 Prozentpunkte zulegen. Erst dann wäre eine grün-rot-rote Regierung rechnerisch möglich - mit einem/einer Grünen als Kanzler oder Kanzlerin. 

 

Noch 26 Prozent der Wahlberechtigten sind unentschlossen

 

Eine Bundestagswahl hätte momentan folgendes Ergebnis: CDU/CSU 29 Prozent (Bundestagswahl 32,9%), SPD 16 Prozent (20,5%), FDP 10 Prozent (10,7%), Grüne 20 Prozent (8,9%), Linke 8 Prozent (9,2%), AfD 12 Prozent (12,6%). 5 Prozent würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden (5,2%). 26 Prozent aller Wahlberechtigten sind derzeit unentschlossen oder würden nicht wählen (Nichtwähler 2017: 23,8%). ots/mei

 

Quelle: RTL/n-tv-Trendbarometer