91 Prozent der Betriebe wünschten sich eine bessere Förderung von tierfreundlicher Viehhaltung, 83 Prozent sei zudem eine Produktion mit hohen Umweltstandards wichtig. Fast jeder zweite Landwirt (44 Prozent) könne sich ab 2030 eine Abschaffung der pauschalen Flächenprämien vorstellen, sofern umweltfreundlicheres Arbeiten stärker als bisher gefördert würden.
"Viele Landwirte sind unzufrieden mit der jetzigen Agrarpolitik. Mit einem System, das Flächenbesitz belohnt, Betriebe zu immer intensiverem Arbeiten zwingt und in dem die Natur unter die Räder gerät. Die Mehrheit ist offen für einen Kurswechsel: Sie wollen eine Agrarpolitik, die ihnen faire Preise garantiert und Anreize, naturverträglicher zu arbeiten. Diesen Appell muss Frau Klöckner mit nach Luxemburg nehmen, zum heutigen Treffen der EU-Agrarminister", so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.
Kein gutes Zeugnis für die Landwirtschaftsministerin
Der Bundeslandwirtschaftsministerin stelle die Mehrheit der Landwirte kein gutes Zeugnis aus: Zwei Drittel zeigten sich mit ihrer Arbeit unzufrieden. Auch ihre größte Lobbyorganisation, den Deutschen Bauernverband (DBV), beurteile die Landwirte kritisch. Für mehr als die Hälfte der Befragten ist der DBV aktuell kein guter Vertreter des Berufsstandes gegenüber der Politik.
Auslaufen pauschaler Flächenprämien gefordert
87 Prozent äußern zudem ihre klare Bereitschaft, mehr für den Naturschutz zu tun - sofern sie hierfür eine angemessene Förderung erhalten. Mehr als jeder zweite kleinere landwirtschaftliche Betrieb mit einer Fläche unter 50 Hektar spreche sich für das Auslaufen der pauschalen Flächenprämien ab 2030 aus (55 Prozent), wenn gleichzeitig mehr Geld für den Natur- und Umweltschutz zur Verfügung steht. Die kleinen Betriebe tun dies deutlich häufiger als große. Lediglich 39 Prozent aller Landwirte sprechen sich für gleichbleibende pauschale Flächenprämien bei niedrigen Natur- und Tierschutzauflagen aus. pm. ots, mei