„Unternehmen wie auch staatliche Institutionen nutzen den Kapitalmarkt zur Finanzierung ihrer Investitionen. Kapitalmärkte stellen damit die Finanzierungsbasis für Wachstum und Beschäftigung dar. Eine weitsichtige Kapitalmarktpolitik dient der Gesellschaft und Wirtschaft gleichermaßen, denn sie wird den Wohlstand entscheidend mitbestimmen, von dem die Bürger Europas profitieren werden“, sagt Christine Bortenlänger, Geschäftsführender Vorstand des Deutschen Aktieninstituts.
Wettbewerbsfähigkeit weiterentwickeln
Rund drei Wochen vor den Europawahlen lege das Deutsche Aktieninstitut in seinem Europapapier dar, wie die Themen Kapitalmarktunion, Wettbewerbsfähigkeit und der Weg zu einer nachhaltigen Wirtschaft in der nächsten Legislaturperiode weiterentwickelt werden müssten. Mit Blick auf die Kapitalmarktunion fordert das Aktieninstitut einen verbesserten Marktzugang und einfachere Regeln für Börsennotierungen, eine Verschlankung der Unternehmensberichterstattung und den Verzicht auf die Finanztransaktionssteuer.
Unternehmen in die Nachhaltigkeitsdebatte einbeziehen
Um eine nachhaltig wirtschaftliche Entwicklung in der Europäischen Union sicherzustellen, sei es unerlässlich, Unternehmen stärker in die Nachhaltigkeitsdebatte einzubeziehen. Vor allem in Bezug auf die Regulierung im Bereich Sustainable Finance seien Wirtschaftsunternehmen in den bisherigen Gremien und Expertengruppen klar unterrepräsentiert. Nicht kleinteilige und bürokratische, sondern flexible und offene Vorgaben schaffen den richtigen Rahmen, der es Unternehmen ermöglicht, kreative und innovative Antworten auf die drängenden Umweltfragen zu finden.
Keine sensiblen Unternehmensdaten offenlegen
Notwendig sei auch, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft zu verbessern. Dazu gehöre, dass Investitionen in der EU rechtssicher vorgenommen werden können und keine sensiblen Unternehmensdaten offengelegt werden müssen, die Wettbewerbsnachteile für die Firmen mit sich bringen.
Wirtschaft und Politik müssen zusammenarbeiten
„Wirtschaft und Politik müssen in Europa zusammenarbeiten und dürfen nicht, wie hier und da im Wahlkampf lanciert wird, gegeneinander ausgespielt werden“, mahnt Bortenlänger. „Es bedarf einer gemeinsamen Kraftanstrengung, die Herausforderungen unserer Zeit anzugehen. Wir setzen uns dafür ein, dass alle Akteure an einem Strang ziehen. Denn klar ist: Nur ein wirtschaftsfreundliches Europa schafft attraktive Lebensbedingungen für alle Bürger Europas und damit auch Zustimmung zur Europäischen Union.“ pm, dai, mei