Man braucht kein Prophet sein, aber was beim letzen Heimspiel der Saison auf Schalke zu erwarten ist, dürfte viel mit Sommerfußball und nichts mit einem "Herzschlagfinale" zu tun haben.
Der VfB Stuttgart ist zu Gast. Ein Team, das gerade einmal die Relegation geschafft hat, tritt gegen eine Schalker Mannschaft an, die sich ins Bundesliga-Nirvana gespielt hat. Wenn man fies wäre, könnte man sagen: In der Veltins-Arena trifft am kommenden Samstag "Not" auf "Elend".
Eine kleine Abrechnung
Aber lassen wir das lamentieren, die Saison ist gelaufen und ab kommenden Samstag der Schnee von gestern. Interimscoach, Huub Stevens, nutzte auf seiner vorletzte Pressekonferenz der Saison die Gelegenheit für eine kleine Abrechnung mit seiner Mannschaft. Grundproblem des heutigen Fußballs sei das Geld, so Stevens. Denn "Reichtum sei gefährlich". Das habe er auch als Schalke-Coach festgestellt. Und weiter: „Wir haben eine egoistische Welt bekommen. Jeder denkt an sich selbst und nicht mehr an seine Mitmenschen.“ Oder an die Mannschaft, um beim Thema zu bleiben.
Aus der Mannschaft eine Einheit formen
Stevens sei es schwer gefallen, aus der Mannschaft eine Einheit zu formen. Auch verschiedene Disziplinlosigkeiten von Spielern, die suspendiert wurden, können als die vom Coach beschriebenen Ego-Trips, eingeordnet werden. Jedenfalls war der Kurzauftritt als Schalke-Trainer sein schwierigstes Engagement auf Schalke, befindet Stevens. Und: Die Mannschaft sei in dieser Saison noch einmal glimpflich davon gekommen, sagt der Übungsleiter. Diese Aussage würde wohl jeder Schalke-Anhänger unterschreiben.
Alles andere als erfolgreich
Bekanntlich muss oder will Schalke noch zwei Führungsposten besetzen. Die eine ist die Position des Sportdirektors, die andere des Technischen Direktors. Für letztere hat der Verein offenbar einen Manager gefunden, der die Kaderplanung übernehmen soll. Er heißt Michael Reschke, kommt wie S04-Sportvorstand Jochen Schneider aus dem 'Ländle", und war beim VfB Stuttgart alles andere als erfolgreich. Diplomatisch ausgedrückt, könnte man sagen, der Mann hatte beim Vorzeigeclub aus Baden-Württemberg keine glückliche Hand. Jetzt darf er sich möglicherweise auf Schalke rehabilitieren.
Schalke für Manager keine gute Adresse
Die endlose Suche nach Persönlichkeiten für die Direktoren-Posten zeigt, dass Schalke für Führungskräfte aus der Fußballbranche anscheinend keine gute Adresse ist. Sonst würde man, mit Verlaub, nicht auf jemanden zurückgreifen, der in seinem Metier nicht gerade vom Glück verfolgt ist. mei