Genau 11,2 Prozent der Wählerstimmen bei den Landtagswahlen reichten, damit die Freien Wähler auf Ministerposten Platz nehmen können. „Das wird gut für Bayern“, sagt Aiwanger im Gespräch und verweist auf die Regierungskoalition mit der CSU.
Dieses Bündnis könnte auch von Dauern sein.
„Die Verhandlungen liefen von Anfang an sehr erfolgversprechend und waren von großer Kollegialität geprägt“, erinnert sich der Mann, der auch Bundesvorsitzender der Freien Wähler ist. Wenn Aiwanger dann weiter erklärt, „wir ergänzen uns gut“, dann entsteht der Eindruck, hier beschreibt eine Ehefrau das Verhältnis zu ihrem Gatten. Und dazu passt es dann auch, dass die Gespräche mit der CSU „auf Augenhöhe“ stattgefunden hätten, wie der Niederbayer Aiwanger betont.
Freie Wähler können sich auch abgrenzen
Aber Aiwanger und die Freien Wähler können sich auch abgrenzen. Zum Beispiel von den Grünen, wenn er sagt, die „haben während des Wahlkampfs auf „einer medialen Welle“ geschwommen. Ganz im Gegensatz zu den Freien Wählern, die in letzterer Hinsicht eher homöopathische Beachtung gefunden hätten. Dafür, so stellt Aiwanger zufrieden fest, stimme der „bürgerliche Gundkonsens“ mit den Christsozialen.
Sich über die AfD zu empören, reicht nicht
Und wie gehen die Freien Wähler mit der AfD um? Deren gesellschaftlichen Kritikpunkte seien Arbeitsverhältnisse, schlechte Renten und soziale Probleme in Kombination mit der Flüchtlingskrise. Zusammen werde das zum Sprengstoff. "Wir müssen diese Probleme lösen. Sich empören und die AfD öffentlich anzugreifen und der Partei Rassismus vorzuwerfen, reicht nicht", so Aiwanger. Die Wähler von AfD fühlten sich zurückgesetzt und nicht beachtet. Die Wahl der AfD sei ein Hilferuf dieser Wähler. Deshalb müsse man die Probleme der Menschen ernst nehmen. mei