Vor seiner Zeit bei Real Madrid wurde Kroos in Deutschland nicht selten kritisch gesehen, insbesondere nachdem der FC Bayern München vor fünf Jahren auf ihn verzichtet hatte.
In Spanien hingegen stellt Kroos heute eine der Säulen des größten Clubs der Welt dar und wird von dortigen Fans verehrt. Eine Genugtuung, verrät Kroos: "Als ich gegangen bin, haben viele gesagt: Das tut Bayern nicht weh und wird Real nicht weiterbringen. Mittlerweile ist hoffentlich klar: Ein bisschen was kann ich schon." Wenn man die Entwicklung sehe, sei es ein Fehler von Bayern gewesen, ihn gehen zu lassen, sagt Kroos. Nachdem Bundestrainer Joachim Löw nicht mehr mit Thomas Müller, Jerôme Boateng und Mats Hummels plant, ist Kroos neben Manuel Neuer der Letzte aus der WM-Final-Elf 2014. Ist er also der neue Boss der Nationalmannschaft? "Klar", sagt Kroos. "ich bin von den Feldspielern am längsten dabei, habe mit Abstand die meisten Länderspiele, von mir aus kann man mich Chef nennen."
Mit Bruder Felix bei Union Berlin spielen?
Ungewöhnlich offene Worte des 29-Jährigen, für den bislang stets galt: Bloß nichts Persönliches preisgeben. Auf die Frage nach einer Rückkehr in die Bundesliga antwortet er: "Nein. Da gibt es keine Herausforderungen mehr für mich. Doch, eine! Vielleicht noch mal ein Jahr mit meinem Bruder zusammenspielen, da hätte ich Bock drauf." Toni Kroos' Bruder Felix spielt aktuell beim Bundesliga-Aufsteiger Union Berlin.
"Wir sind am liebsten zu Hause"
Im Interview spricht Kroos auch über seinen Familienalltag in Madrid. "Wir sind kaum in der Stadt, weil ich da nicht entspannt rumlaufen kann. Wir sind am liebsten zu Hause." Sein ältester Sohn sei schon genauso ballverrückt wie er. Doch der Kicker legt Wert darauf, dass das Thema Fußball nicht das Einzige ist, worüber er später mit Leon sprechen wird. "Ich hoffe, dass er über alles mit mir reden kann." Sein eigener Vater habe mit besten Absichten gehandelt, doch weil es bei ihm zu Hause nur Fußball gegeben habe, sei in ihrem Verhältnis einiges auf der Strecke geblieben. pm, ots