Das berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung". Laut Auflistung des Ministeriums gelten von bundesweit 62.074 Gewerbegebieten insgesamt 21.745 als unterversorgt. Die maximale Internetgeschwindigkeit ist hier schlechter als 50 Mbit/s.
Besonders gilt das in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern, wo nach Angaben des Ministeriums jeweils etwa 57 Prozent der Gebiete als unterversorgt gelten. Am besten ist die Versorgungslage in den drei Stadtstaaten Berlin (Unterversorgung von 6,8 Prozent), Hamburg und Bremen (jeweils 14 Prozent).
Innovationshemmnis allerersten Ranges
Eric Schweitzer, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), warnte, durch den stockenden Breitbandausbau drohe "der Innovationsstandort Deutschland aus Sicht der Unternehmen im internationalen Vergleich zurückzufallen". Er forderte: "Diese Lücken müssen so schnell wie möglich geschlossen werden. Das ist ein Innovationshemmnis allerersten Ranges für die Betriebe in den betroffenen Orten - und damit für die deutsche Volkswirtschaft."
Gelingt nicht, Breitbandinfrastruktur zu schaffen
Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer vom Städte- und Gemeindebund, monierte: "Trotz immenser finanzieller Anstrengung gelingt es nicht, flächendeckend eine zeitgemäße Breitbandinfrastruktur zu schaffen." Das sei seit langem "nicht mehr hinnehmbar". Er appellierte an Politik und Telekomuniaktionsunternehmen, den Ausbau deutlich zu beschleunigen.
Den Ausbau neu ordnen
Die FDP-Bundestagsabgeordnete Daniela Kluckert erklärte, für die Zukunft Deutschlands habe eine moderne digitale Infrastruktur "allerhöchste Priorität". Das milliardenschwere Breitband-Förderprogramm der Bundesregierung "fruchtet erkennbar nicht". Sie sprach sich dafür aus, den Ausbau neu zu ordnen: Unternehmen sollten sich auf sogenannte Gigabit-Gutscheine bewerben, der Staat zahle dann die Kosten für den Ausbau. So könnte das Breitbandnetz dort gezielt schneller ausgebaut werden, wo Bedarf besteht. Komplizierte Vergabeverfahren entfielen. pm, ots, noz