"Wir fordern, dass Firmen künftig bei Tarifabschlüssen Boni für Gewerkschaftsmitglieder zahlen. Als Bonus könnte es für Gewerkschaftsmitglieder mehr Geld oder mehr Freizeit geben. Zwei Tage mehr Jahresurlaub - das wäre eine guter Anreiz, in die Gewerkschaft einzutreten und so die Tarifbindung zu erhöhen", sagte Hoffmann der Düsseldorfer "Rheinischen Post".
"Beim Chemieunternehmen Dralon haben wir mal einen Tarifvertrag gemacht, bei dem Mitglieder zusätzlich zur Lohnerhöhung einen Tankgutschein über 100 Euro bekamen. Auch eine Idee." Mit solchen Boni könne die Tarifbindung erhöht werden, was auch im Interesse der Arbeitgeber sei. "Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, die Tarifbindung etwa in der Systemgastronomie, der Logistik und im Handel zu erhöhen. Das schützt auch Betriebe vor unfairem Wettbewerb", sagte Hoffmann.
Nur noch Aufträge für tarifgebundene Firmen
Aber auch der Staat könne etwas zur Erhöhung der Tarifbindung tun: "Der Staat sollte Aufträge nur noch an Firmen vergeben, die tarifgebunden sind. In Deutschland entfallen 12,5 Prozent - das sind jährlich 350 Milliarden Euro - des Sozialprodukts auf öffentliche Aufträge, mit einer Tariftreue-Klausel könnte man viel bewegen." pm, ots