"Urwald-Offensive" gegen das klimabedingte Waldsterben

"Neben dem Waldumbau braucht es auch eine Urwald-Offensive in Deutschland", sagte Göring-Eckardt der Düsseldorfer "Rheinischen Post". "Fünf Prozent der Waldfläche wollen wir der Natur überlassen, so dass dort Natur wieder Natur sein kann, ohne menschliche Eingriffe", sagte Göring-Eckardt.

 

In Wäldern, die dem Bund selbst gehörten, solle er vorangehen und Nadel- in Misch- und Naturwälder umwandeln. Die Bundesregierung dürfe die Länder zudem im Kampf gegen das Waldsterben nicht allein lassen. "Sie muss den Waldumbau mit einem Waldzukunftsfonds in Höhe von einer Milliarde Euro in den nächsten zehn Jahren unterstützen", forderte die Grünen-Politikerin. Im sächsischen Moritzburg treffen am Donnerstag die CDU-Agrarminister der Länder zu einem "Waldgipfel" zusammen.

 

Waldbesitzer fordern einen Klimabonus für die Wiederaufforstung

 

Unterdessen fordert der Verband der Waldbesitzer einen Klimabonus für die Waldeigentümer und ein schnelles Bundesprogramm zur Wiederaufforstung der Wälder gefordert. "Wir fordern zur Sicherung der Klimaleistung des Waldes kurzfristig ein schnelles, unbürokratisches Bundesprogramm zur Wiederbewaldung und Erstaufforstung", sagte Verbandspräsident Hans-Georg von der Marwitz der Düsseldorfer "Rheinischen Post".

 

Gesellschaftliche Honorierung der Klimaleistung

 

Er verlangte zudem eine "gesellschaftliche Honorierung der Klimaleistung" des Waldes. "Wenn wir künftig über eine CO2-Abgabe für Verursacher nachdenken, ist es nur folgerichtig, dass diejenigen, die CO2 speichern wie der Wald, berücksichtigt werden", sagte von der Marwitz. Mittel- bis langfristig bauche es einen "Pakt für den Wald", in den Politik, Verbände, Wissenschaft, Behörden und Zivilgesellschaft eingebunden werden. Am Donnerstag kommen die CDU-Agrarminister in Sachsen zu einem "Waldgipfel" zusammen. pm, ots