Das sagte sie der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Die Direktorin kündigte an, ihr Haus unter anderem dem Theaterkünstler Milo Rau zu öffnen, "der seine aktuellen Produktionen mit Ausländern und Flüchtlingen besetzt, die zum Teil keinen Aufenthaltsstatus haben". Rau werde zu Gesprächen in die Villa Massimo kommen.
Draganovic will die Kultur der Villa Massimo ausdrücklich gegen Populisten und ihr auf Abgrenzung fokussiertes Kulturverständnis ausrichten. "Es geht vor allem darum, mit den Künsten zu zeigen, wie spannend Wissen ist. Ich bin der Überzeugung, dass alle kulturellen Ausdrucksformen die Möglichkeit bieten, Wissen zu teilen. Ich bin mir sicher, dass das ein Gegenmittel gegen Populismus ist, weil das ermöglicht, die Welt aus anderen Standpunkten zu sehen. Genau das vermeiden ja Populisten. Neugier schaffen - das ist das Wichtigste", sagte die Kulturmanagerin weiter.
Kulturelle Austausch unter Menschen ist keine Bedrohung
Der kulturelle Austausch unter Menschen sei keine Bedrohung, sondern eine Bereicherung. In diesem Sinn sei sie gerade mit Marion Ackermann, der Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, im Gespräch, um Projekte zu initiieren, die zeigen, "das Internationalität eine Bereicherung ist". Die Villa Massimo sei entsprechend Gastgeber für Künstler, "die nicht unbedingt einen deutschen Pass besitzen, die aber in der deutschen Kulturszene einen Einfluss haben und in Deutschland leben", sagte Draganovic der "NOZ".
Villa Massimo fördert herausragende Künstler
Die Kuratorin und Kulturmanagerin Julia Draganovic hat die Leitung der Villa Massimo in Rom zum 1. Juli 2019 übernommen. Sie leitete zuvor seit 2013 die Kunsthalle Osnabrück. Die Villa Massimo ist eine Einrichtung der Bundesrepublik zur Förderung herausragender Künstlerinnen und Künstler der bildenden Künste, der Architektur, Literatur und Musik (Komposition). pm, ots