Dies sagte der Staatssekretär für Verbraucherschutz im Bundesjustizministerium, Gerd Billen, im Gespräch mit dem Wirtschaftsmagazin "Capital" . Es gehe nicht an, dass "ein Makler Interessenten in ein Bieterverfahren hineintreibt und sich das vom Käufer auch noch bezahlen lässt", sagte Billen.
Für die geplanten Regulierungen im Immobilienmarkt habe die Bundesregierung den Markt genau studiert und zahlreiche Missstände entdeckt, so Billen. "Wir kennen Fälle, bei denen die Beteiligten nicht einmal Zeit hatten, sich das Haus richtig anzuschauen", so Billen. Makler müssten aber immer auch das Interesse der Käufer im Blick haben.
Bieterverfahren sind derzeit ein beliebtes Mittel
Vor allem in den heiß gelaufenen Immobilienmärkten der deutschen Großstädte sind Bieterverfahren bei privaten Wohnungs- und Hausverkäufen derzeit ein beliebtes Mittel, um die Preise noch weiter nach oben zu treiben. Dabei geht die Initiative oft von den Eigentümern aus, die beauftragten Makler stellen ihre Provision häufig dennoch den Käufern in Rechnung. Die Bundesregierung sei derzeit dabei, den Gesetzentwurf zur Neuregelung von Maklerprovisionen auszuarbeiten, sagte Billen. Hier könne ein solches Verbot noch verankert werden.
Sachkundenachweis für Immobilienmakler gefordert
Das gleiche gelte für den so genannten Sachkundenachweis für Immobilienmakler, der schon lange in der Diskussion ist, von Teilen der Branche und vom CDU-geführten Bundeswirtschaftsministerium aber vehement abgelehnt wird.
Bieterverfahren ist etwas für den professionellen Bereich
"Capital" hatte neben Billen auch den Vorstand des Immobilienmaklers Engel & Völkers, Kai Enders, zum Gespräch gebeten. Enders unterstützte Billens Initiative ausdrücklich, den Gesetzentwurf für die bereits bekannte Neuregelung der Maklerprovisionen noch zu erweitern. "Das Bieterverfahren ist etwas für den professionellen Bereich - und wenn ich es wähle, darf ich keine Courtage vom Käufer nehmen", sagte Enders. Auch einen verpflichtenden Sachkunde- und Fortbildungsnachweis für Immobilienmakler unterstützte Enders ausdrücklich.
Maklerprovisionen werden deutlich gedrückt
Union und SPD hatten sich Mitte August auf ein Paket verständigt, um den Preisanstieg bei Immobilien und die Nebenkosten für Hauskäufer zu begrenzen. So sollen sich Käufer und Verkäufer die Maklerprovisionen von bis zu 7,14 Prozent des Verkaufspreises künftig je zur Hälfte teilen. Enders sagte, er erwarte, dass allein diese Änderung die Maklerprovisionen deutlich drücken werde, im Schnitt werde sie "nicht mehr bei sieben Prozent liegen, sondern eher bei fünf".
Verkäufer muss nachweisen, dass er überwiesen habe
Billen insistierte an dieser Stelle, "zwei bis drei Prozent wären mir noch lieber". Ohnehin müsse der Käufer seinen Anteil an der Provision nur zahlen, wenn der Verkäufer nachweise, dass er seinen Anteil bereits überwiesen habe, "etwa per Überweisungsträger oder Kontoauszug. Dann erst muss der Verkäufer zahlen", so Billen gegenüber "Capital". Makler, die diese Vorgabe zu umgehen versuchten, riskierten ihren "Job und unter Umständen sogar eine Freiheitsstrafe". pm, ots
English version
According to the will of the federal government, bidding procedures for private real estate sales with brokers are to be severely restricted. This said the State Secretary for Consumer Protection in the Federal Ministry of Justice, Gerd Billen, in an interview with the business magazine "Capital". It would not be acceptable for "a broker to drive interested parties into a bidding process and let the buyer pay for it," Billen said.
For the planned regulations in the real estate market, the federal government has studied the market carefully and discovered numerous abuses, Billen said. "We know of cases where those involved did not even have time to take a good look at the house," Billen said. But brokers always have to keep the buyer's interest in mind.
Bidding procedures are currently a popular method
Particularly in the overheated real estate markets of major German cities, bidding procedures for private apartment and house sales are currently a popular means of driving prices even higher. The initiative is often taken by the owners, but the commissioned brokers often charge their commission to the buyers. Billen said that the federal government was currently in the process of drafting a bill to reorganize broker commissions. Such a ban could still be anchored here.
Proof of expertise required for real estate agents
The same applies to the so-called certificate of competence for real estate agents, which has been under discussion for a long time but is vehemently rejected by parts of the industry and the CDU-led Federal Ministry of Economics.
Bidding procedure is something for the professional sector
In addition to Billen, "Capital" had also asked the board of real estate agents Engel & Völkers, Kai Enders, for an interview. Enders expressly supported Billen's initiative to extend the bill for the already known new regulation of broker commissions. "The bidding process is something for the professional sector - and if I choose it, I can't take any commission from the buyer," Enders said. Enders also expressly supported a mandatory certificate of expertise and further training for real estate agents.
Broker commissions are significantly reduced
In mid-August, the CDU/CSU and SPD had agreed on a package to limit the price increase for real estate and the ancillary costs for house buyers. In the future, buyers and sellers will share the broker commissions of up to 7.14 percent of the sales price equally. Enders said he expected that this change alone would significantly reduce broker commissions, averaging "no longer seven percent, but rather five percent".
Seller must prove that he has transferred
Billen insisted at this point that "I would prefer two to three percent even more". In any case, the buyer would only have to pay his share of the commission if the seller could prove that he had already transferred his share, "for example by bank transfer or bank statement. Only then must the seller pay," Billen told Capital. Brokers who tried to circumvent this requirement risked their "job and possibly even imprisonment". pm, ots