Ein Team verhielt sich so aggressiv, dass alle anderen es als Gegner ablehnten. "Essen wurde zur 'Hauptstadt' der Gewaltvorfälle", so der UDE-Wissenschaftler. Er und sein Team haben verschiedene Problemlösungen entwickelt. Umgesetzt werden sie vom Essener Sportbund (ESPO), dem Fußballkreis Essen und den Sport- und Bäderbetrieben.
Dazu zählt etwa die "aufsuchende Beratung", bei der das Training von Vereinen besucht, (Risiko-)Spiele begleitet und beobachtet werden. "Ich habe fast 50 Gespräche auf Fußballplätzen geführt", sagt Ulf Gebken. Er hält die Begegnung und den Austausch für sehr wichtig, denn erst auf Augenhöhe ließen sich Klischees abbauen und entstünden Wertschätzung und Anerkennung. "Dass Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Wurzeln miteinander spielen wie in Essen und Verständnis für die andere Kultur entwickeln, ist zwischen den Sportvereinen und Spielern nicht selbstverständlich."
Vertrauen in den organisierten Sport stärken
Zudem sollen Runde Tische mit den Fußballvereinen von Migranten ihre Interessen und das Vertrauen in den organisierten Sport stärken. "Viele engagieren sich freiwillig, bleiben aber meist in den Gremien, etwa im Sportausschuss der Stadt, im Essener Sportbund und im Fußballkreis unterrepräsentiert", stellt der Professor fest. "Das muss sich im organisierten Sport ändern, Übungsleiter müssen besonders in Vereinen qualifiziert werden, die von Migranten geführt werden oder in denen es besonders herausfordernde soziale Probleme gibt." Weiterhin empfiehlt die Studie, am Essener Weg festzuhalten und einzelne gewaltbereite Spieler aus den Vereinen oder Zuschauer auszuschließen, die zu gewaltbezogenen Aktionen anheizen.
Essener Weg wird sehr gelobt
Die Beratungsgespräche, Qualifizierungen und Projekte der UDE-Studie zeigten Wirkung. "Wir sind sehr zufrieden, dass das Miteinander auf den Fußballplätzen sich zum Positiven verändert hat", sagt Gebken. "Konflikte sind zwar nicht auszuschließen, aber die Stadt Essen und ihre Partner sind gut aufgestellt, um künftige Probleme lösen zu können. Auch der Deutsche Fußball-Bund und der Fußballverband Niederrhein haben den Essener Weg sehr gelobt." pm,ots
English version
Since some years ago arguments escalated in amateur football of men, peaceful playing is also desired by clubs. In Essen, three migrant football clubs in particular hit the headlines. One team behaved so aggressively that everyone else rejected it as an opponent. "Essen became the 'capital' of violent incidents," said the UDE scientist. He and his team developed various problem solutions. They are being implemented by the Essen Sports Association (ESPO), the Essen Football Circle and the sports and spa companies.
This includes, for example, "outreach counselling", during which training is attended by clubs, (risk) games are accompanied and observed. "I have had almost 50 conversations on football pitches," says Ulf Gebken. He considers the encounter and the exchange to be very important, because it is only at eye level that clichés can be broken down and appreciation and recognition can arise. "The fact that people with different cultural roots play with each other as in Essen and develop understanding for the other culture is not a matter of course between the sports clubs and the players.
Strengthening confidence in organised sport
In addition, round tables with the football clubs of migrants are intended to strengthen their interests and confidence in organised sport. "Many volunteers are involved, but most remain underrepresented in committees such as the city's sports committee, the Essen Sports Association and the football district," the professor notes. "This must change in organised sport, trainers must be qualified especially in clubs run by migrants or in which there are particularly challenging social problems". The study also recommends adhering to the Essen Way and excluding individual violent players from clubs or spectators who fuel violent actions.
Essener Weg highly praised
The counselling interviews, qualifications and projects of the UDE study had an impact. "We are very satisfied that the cooperation on the football pitches has changed for the better," says Gebken. "Conflicts cannot be ruled out, but the city of Essen and its partners are well positioned to solve future problems. The German Football Association and the Lower Rhine Football Association have also praised the Essen Way very much. pm,ots