Das geht aus der jetzt von Accenture veröffentlichten Studie "Mobility Services: Die Kundenperspektive" hervor, die sich mit den wichtigsten Herausforderungen für die Automobilhersteller im Zusammenhang mit dem Anstieg der Mobilitätsdienste beschäftigt.
Ausgehend von einer Umfrage unter 7.000 Verbrauchern in den USA, Europa und China, darunter 85 Prozent Autobesitzer, stellt die Studie fest, dass die Einnahmen aus Mobilitätsdienstleistungen bis 2030 voraussichtlich fast 1,2 Milliarden Euro erreichen. Das exponentielle Wachstum des Marktes für Mobilität als Dienstleistung wird demnach durch ständige Verbesserungen der autonomen Fahrzeugtechnologien angetrieben. Obwohl 96 Prozent der Autobesitzer davon ausgehen, auch in Zukunft ein Auto ihr Eigen zu nennen, sagt fast die Hälfte (48 Prozent), dass sie erwägen würde, den Autobesitz aufzugeben, wenn autonome Mobilitätslösungen verfügbar wären. Eine womöglich überraschende Erkenntnis ist, dass Besitzer von Premium-Markenfahrzeugen eher bereit sind auf autonome Mobilitätslösungen umzuschwenken und dafür den Autobesitz aufzugeben.
In China sind doppelt so viele Menschen am Umstieg bereit
Innerhalb dieser Gruppe sind die Befragten in China doppelt so häufig zum Umstieg bereit wie die in den USA (78 Prozent gegenüber 39 Prozent), während die Zustimmung in Europa dazwischen liegt (55 Prozent).
"Der Übergang vom Autobesitz zur Nutzung von Mobilititätsdienstleistungen scheint unvermeidlich, so dass traditionelle Automobilhersteller ein hohes Risiko haben, Kunden an reine Mobilitätsdienstleister zu verlieren, die bereits neue Mobilitätskonzepte anbieten", kommentiert Axel Schmidt, Senior Managing Director und Global Mobility Lead bei Accenture. "Traditionelle Automobilunternehmen müssen die Alternativen zum Eigentumsmodell voll ausschöpfen - indem sie selbst zu Vermittlern von Mobilitätslösungen werden, statt nur Hersteller zu bleiben. Angesichts der in China größeren Bereitschaft bezüglich autonomer Mobilitätslösungen könnten die Hersteller das asiatische Land als Blaupause für ihre Bemühungen betrachten, bevor sie entsprechende Angebote für Europa und die USA einführen."
Der Markenwert der Fahrzeuge ist in Gefahr
Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Studie: Die Fahrzeugmarke verliert an Bedeutung. Befragt nach den Top-Kriterien für Autokauf und Mitfahrgelegenheit stufen die Befragten aus mehr als einem Dutzend Faktoren -- darunter Preis, Flexibilität, Komfort, Umweltauswirkungen, Marke und Privatsphäre -- die Marke insgesamt als den sechstwichtigsten Faktor beim Autokauf ein, beim Carsharing jedoch nur als den zehntwichtigsten.
"Während es einigen Automobilherstellern eindeutig möglich ist, den Wert ihrer Marke in wirtschaftlichen Kennzahlen positiv abzubilden, wird ihre Bedeutung für das Produkt selbst wahrscheinlich verblassen und sich der Wiedererkennungswert mit zunehmender Popularität von Carsharing-Diensten und autonomen Fahrzeugen auf den Service verlagern", ergänzt Jürgen Reers, Managing Director und Mobility X.0 Lead bei Accenture.
Hohes Interesse an Add-on-Services
Die Umfrageergebnisse belegen den starken Wunsch nach Zusatzleistungen: etwa Musik- und Video-Streaming, Wellness - zum Beispiel Massagesitze -, Essen und Hoteldienstleistungen, bis zu autonomen Mobilitätsreisen. 89 Prozent aller Befragten und 97 Prozent der Befragten zwischen 18 und 37 Jahren bekunden ihr Interesse. Dabei stellen die Studienautoren einen großen regionalen Unterschied fest: Befragte in China sind viel eher bereit für solche zusätzlichen Dienstleistungen zu bezahlen.
Es besteht ein großes Interesse an Zusatzdiensten
"Es besteht eindeutig ein großes Interesse an Zusatzdiensten - und damit ein erhebliches Umsatzpotenzial - für die Zukunft der autonomen Mobilität", erläutert Reers. "Um den Sprung in den Wettbewerb zu schaffen, sollten Automobilhersteller damit beginnen, diese Dienstleistungen weiterzuentwickeln und zu verfeinern, um dann bereit zu sein, wenn vollautonome Fahrzeuge verfügbar sind."
Ungenutztes Potenzial für autonome Fahrzeuge außerhalb von Städten
Die Studie ergab auch, dass fast die Hälfte (45 Prozent) der Befragten bereit wäre, ihren Wohnort zu wechseln, würde ihre tägliche Pendelfahrt durch autonome Fahrzeuge erleichtert. Am offensten sind die Befragten in China (55 Prozent), verglichen mit 42 Prozent der europäischen und 37 Prozent der US-amerikanischen Befragten.
Darüber hinaus gibt gut ein Drittel (34 Prozent der Studienteilnehmer) an, einen Umzug in einen Vorort oder eine ländliche Gegend in Betracht zu ziehen, sollten autonome Fahrzeuge Realität werden. Während die meisten Automobilhersteller ihre Bemühungen um autonomes Fahren auf städtische Gebiete konzentrieren, schlagen die Studienmacher vor, den Fokus auf suburbane und ländliche Gebiete auszudehnen. Schließlich zeigte mehr als ein Drittel (37 Prozent) der städtischen Premium-Kunden Interesse daran, dorthin zu ziehen, wenn tägliche Fahrten durch autonome Fahrzeuge erleichtert würden. pm, ots
English version
Many motorists worldwide can imagine abandoning car ownership in favor of autonomous mobility solutions such as self-propelled buses or taxis. This is the conclusion of the study "Mobility Services: The Customer Perspective", which deals with the most important challenges for automobile manufacturers in connection with the increase in mobility services.
Based on a survey of 7,000 consumers in the US, Europe and China, including 85 percent car owners, the study found that revenues from mobility services are expected to reach nearly 1.2 billion euros by 2030. According to the study, the exponential growth of the market for mobility as a service is driven by continuous improvements in autonomous vehicle technologies. Although 96 percent of car owners expect to own a car in the future, almost half (48 percent) say they would consider abandoning car ownership if autonomous mobility solutions were available. One perhaps surprising finding is that owners of premium brand vehicles are more willing to switch to autonomous mobility solutions and give up car ownership.
In China, twice as many people are ready to make the switch
Within this group, respondents in China are twice as willing to make the switch as those in the USA (78 percent vs. 39 percent), while approval in Europe is in between (55 percent).
"The transition from car ownership to the use of mobility services seems inevitable, so that traditional car manufacturers run a high risk of losing customers to pure mobility service providers who already offer new mobility concepts," comments Axel Schmidt, Senior Managing Director and Global Mobility Lead at Accenture. "Traditional automotive companies must take full advantage of the alternatives to the ownership model - by themselves becoming agents of mobility solutions rather than just manufacturers. In view of China's greater willingness to provide autonomous mobility solutions, manufacturers could see the Asian country as a blueprint for their efforts before introducing such offerings in Europe and the US."
The brand value of vehicles is at risk
Another important result of the study: the vehicle brand is losing importance. When asked about the top criteria for buying a car and carpooling, respondents rated the brand as the sixth most important factor when buying a car, out of more than a dozen -- including price, flexibility, comfort, environmental impact, brand and privacy -- but only as the tenth most important when sharing a car.
"While it is clearly possible for some car manufacturers to positively reflect the value of their brand in economic metrics, their significance for the product itself is likely to fade and the recognition value will shift to service as the popularity of car sharing services and autonomous vehicles increases," adds Jürgen Reers, Managing Director and Mobility X.0 Lead at Accenture.
High interest in add-on services
The survey results confirm the strong desire for additional services: such as music and video streaming, wellness - for example massage seats -, food and hotel services, to autonomous mobility trips. 89 percent of all respondents and 97 percent of those between the ages of 18 and 37 expressed interest. The authors of the study note a major regional difference: respondents in China are much more willing to pay for such additional services.
There is great interest in additional services
"There is a clear interest in additional services - and thus a significant sales potential - for the future of autonomous mobility," Reers explains. "In order to make the leap into competition, car manufacturers should start developing and refining these services to be ready when fully autonomous vehicles are available".
Untapped potential for autonomous vehicles outside cities
The study also found that almost half (45 percent) of respondents would be willing to change their place of residence if their daily commute were facilitated by autonomous vehicles. The most open respondents were in China (55 percent), compared with 42 percent of European and 37 percent of US respondents.
In addition, a good third (34 percent of respondents) said they would consider moving to a suburb or rural area if autonomous vehicles were to become a reality. While most car manufacturers focus their efforts to drive autonomously on urban areas, study makers suggest extending the focus to suburban and rural areas. Finally, more than a third (37 percent) of urban premium customers showed interest in moving there if daily journeys by autonomous vehicles were facilitated. pm, ots, mei