Das Thema gehört für jeden zum Leben dazu, wie die Tasse Kaffee zum Frühstück: Der tägliche Gang zum Briefkasten. Geht es nach dem Willen der FDP, sollen sich die Bürger das
Nachschauen bald montags sparen können. Die Liberalen wollen nämlich, dass an diesem Tag keine Post mehr zugestellt wird. Dafür sollen die Briefkästen dann an den Samstagen gut gefüllt
sein.
Dieser FDP-Vorschlag treibt auch die Menschen in der Republik um. In Leserbriefen an die jeweiligen Regionalzeitungen machen Bürger ihrem Ärger Luft. „Auch bei uns gibt es schon seit vielen Jahren montags keine Postzustellung - das wurde mir unter der Hand auch von mehreren Zustellern so bestätigt“, schreibt eine Leserin. Ein anderer Leser stößt ins gleiche Horn. „Meiner Meinung nach, setzt die Post das schon seit circa drei selbsttätig um“, so der Mann. Und das sei nicht nur bei ihm so. Bei Telefonaten mit verschiedenen Ämtern habe er erfahren, dass es montags „keine Post“ mehr gebe.
"Der FDP-Vorschlag wird schon seit Jahren umgesetzt"
Auch ein weiterer Leserbriefschreiber meint, der Vorschlag der FDP werde in seinem Stadtteil schon „seit Jahren umgesetzt“. Man sehe zwar hin und wieder auch an diesem Tag den Briefträger, aber der trage dann vielleicht Reklame aus, schreibt er. Schlimm sei es auch, wenn „unser geliebter Stammbriefträger“ krank oder in Urlaub sei. Dann gebe es oft auch an den anderen Tagen keine Post, oder wenn, dann erst nachmittags. Dessen Vertreter komme vermutlich aus „einem anderen Kulturkreis“ und tue sich entsprechend schwer bei der Zustellung.
Post wird an allen Werktagen ausgetragen
Eine Umfrage unter Zustellern ergab dagegen, dass die Post selbstverständlich an allen Werktagen ausgetragen werde. Der Tenor der Umfrage: Dass das Postaufkommen an diesem Tag verständlicherweise gering sei, liege schlicht und ergreifend daran, dass am Wochenende einfach weniger Post aufgegeben werde mit der Folge, dass die Briefkästen an Montagen deutlich leerer blieben.
Postaufkommen ist an Montagen sehr gering
Auch Tiny Hobbs, Vorsitzender des Verdi-Fachbereichs 10, der die Arbeitnehmer aus Branchen Post, Spedition und Logistik betreut, stellt klar: Im Rhein-Main-Gebiet wird die Post, wie es das Gesetz vorschreibe, an sechs Tagen in der Woche zugestellt. Das heiße im Klartext: Die Post, die montags im Amt vorliege, müsse an diesem Tag auch zugestellt werden. „Das ist der aktuelle Stand“, so Hobbs. Der Gewerkschafter weiß auch, dass das Postaufkommen an Montagen immer deutlich geringer ist, als an den anderen Wochentagen. Aus diesem Grund gebe es bei der Post auch eine so genannte Montagszusammenlegung in bestimmten Gebieten. Wegen der geringen Zustellungsmenge an diesem Tag, werde dann nur ein Mitarbeiter für beide Bezirke eingesetzt.
Der Vorschlag der FDP ist ungeeignet
Den Vorschlag der FDP hält Hobbs für ungeeignet. Dieser sei „nicht durchdacht, unsachlich und schlecht für die Menschen in Deutschland“. Die Post sollte weiterhin an allen Werktagen in der Woche zugestellt werden, sagt Hobbs. Obwohl die börsennotierte Post durch eine mögliche Umstellung auf die „Fünf-Tage-Woche“ viele Arbeitsplätze einsparen könnte, glaubt der Gewerkschafter nicht, dass das Unternehmen den FDP-Vorschlag umsetzen würde. „Die Post ist per Gesetz dazu verpflichtet, an sechs Tagen in der Woche Briefe, Pakete und Reklame zuzustellen. Dafür ist sie von der Umsatzsteuer befreit“, sagt Hobbs. Würde die Post die „Fünf-Tage-Woche“ einführen, dann sei die Umsatzsteuerbefreiung hinfällig. Deshalb würde sich das Unternehmen solchen einen Schritt zweimal überlegen.
Zwei Prozent der Post entfällt auf die Montage
Stefan Heß, Post-Sprecher für das Rhein-Main-Gebiet, hält die "Montags"-Diskussion über die Zustellung für ein "Medienthema", das immer mal wieder aufkomme. Auch er betont, dass die Post selbstverständlich auch montags ausgetragen werde. Heß macht ebenfalls darauf aufmerksam, dass das Postaufkommen an Montagen immer schon gering gewesen sei. Gemessen am wöchentlichen Postaufkommen entfielen auf den Montag zwischen zwei und fünf Prozent.
90 Prozent der Befragten wollen werktägliche Zustellung
Die Juristin, Iwona Husemann, hat für die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen die Projekte „Paket-Ärger“ und „Post-Ärger“ umgesetzt. „Während unseres Projektes Post-Ärger haben wir immer wieder Beschwerden dazu bekommen, dass Briefpost nicht werktäglich, sondern sehr unregelmäßig zugestellt wird“, sagt Husemann. Deswegen habe die Verbraucherzentrale in 2018 eine Umfrage über die Projektseite gestartet. Darin hätten sich fast 90 Prozent der Befragten dafür ausgesprochen, an der werktäglichen Zustellung festzuhalten.
Mit steigenden Portopreisen muss auch die Qualität steigen
Obwohl die Post ihre Leistungen noch nicht reduziert habe, ist die Verbraucherzentrale generell der Auffassung, dass mit steigenden Portopreisen durch die Post auch die angebotene Qualität des Unternehmens steigen sollte. „Dies können wir bislang aus den eingehenden Beschwerden nicht ersehen. Auch die Beschwerden bei der Bundesnetzagentur steigen, ohne dass die Deutsche Post an Schlichtungsverfahren teilnimmt. Hier muss sich dringend etwas ändern“, so die Verbraucherschutz-Expertin Husemann. mei
English version
Mondays we don't get any more mail, say many citizens. Swiss Post employees oppose this and say: That's not true. The mail is delivered six days a week. Then nothing will change. Swiss Post in conflict with the citizen: a look at the Rhine-Main region. For everyone, the topic is part of life, just like a cup of coffee for breakfast: the daily walk to the letterbox. If the FDP wants it, citizens should soon be able to save themselves the trouble of looking it up on Mondays. The Liberals want no more mail to be delivered on this day. Therefore, the mailboxes should be well filled on Saturdays.
This FDP proposal also drives people in the republic. In letters to the editor to the respective regional newspapers citizens air their anger. "Also with us there is already for many years on Mondays no post delivery - that was confirmed to me under the hand also by several Zustellern in such a way , writes a reader. Another reader pushes into the same horn. "In my opinion, Swiss Post has been implementing this automatically for around three years now," the man says. And that is not only the case with him. During telephone conversations with various offices, he had learned that there was "no more mail" on Mondays.
"The FDP proposal has been implemented for years
Another letter to the editor also says that the FDP's proposal has been "implemented for years" in his district. One sees now and then also on this day the postman, but the postman carries out then perhaps advertisement, writes it. It is also bad if "our beloved Stammbriefträger" is ill or on vacation. Then there is often no post on the other days, or if there is, then only in the afternoon. Its representative probably comes from "another culture" and therefore has a hard time delivering the mail.
Mail is delivered every working day
A survey among deliverers, however, showed that the post is of course delivered on all working days. The tenor of the survey: The fact that the volume of mail on this day is understandably low is simply due to the fact that less mail is posted on weekends, with the result that the mailboxes remain significantly empty on Mondays.
Mail volume is very low on Mondays
Tiny Hobbs, Chairman of the Verdi Department 10, which looks after employees from the postal, forwarding and logistics sectors, also makes it clear: "In the Rhine-Main region, the post is delivered six days a week, as prescribed by law. In plain language, this means that the mail that is in office on Mondays must also be delivered on that day. "That is the current status," said Hobbs. The trade unionist also knows that the volume of mail on Mondays is always much lower than on other days of the week. For this reason, there is also a so-called Monday consolidation at the post office in certain areas. Because of the small delivery volume on this day, only one employee is then employed for both districts.
The FDP proposal is inappropriate
Hobbs considers the FDP proposal inappropriate. It was "not thought through, unobjective and bad for the people in Germany". The post should continue to be delivered every working day of the week, says Hobbs. Although the listed post office could save many jobs by a possible conversion to the "five-day week", the trade unionist does not believe that the company would implement the FDP proposal. "Swiss Post is required by law to deliver letters, parcels and advertisements six days a week. In return, it is exempt from VAT," says Hobbs. If Swiss Post were to introduce the "five-day week", the exemption from value-added tax would lapse. Therefore, the company would consider such a step twice.
Assembly accounts for two percent of the postal service
Stefan Hess, post speaker for the Rhine Main area, holds the Monday discussion over the delivery for a medium topic , which comes up again and again. He also stresses that the post will of course also be delivered on Mondays. Heß also points out that the volume of mail on Mondays has always been low. Measured by the weekly mail volume, Monday accounted for between two and five percent.
90 percent of respondents want delivery on weekdays
The lawyer, Iwona Husemann, has implemented the "Paket-Ärger" and "Post-Ärger" projects for the North Rhine-Westphalia consumer advice centre. During our "Post- Ärger" project, we repeatedly received complaints about the fact that letter post is not delivered on weekdays but very irregularly," says Husemann. For this reason, the consumer advice centre launched a survey on the project page in 2018. Almost 90 percent of the respondents said they were in favour of adhering to delivery on working days.
With rising postage prices, quality also has to rise
Although Swiss Post has not yet reduced its services, the consumer advice centre is generally of the opinion that with rising postage prices through Swiss Post, the quality offered by the company should also increase. "We have not yet been able to see this from the complaints we have received. Complaints to the Federal Network Agency are also increasing without Deutsche Post taking part in conciliation proceedings. Here something must change urgently , so the consumer protection Expertin Husemann. mei