Normal ist der Oktober ein guter Verkaufsmonat bei dem die Autobauer mit Sonderaktionen und höheren Rabatten den Jahresendspurt einleiten. Nur dreimal in neun Jahren war das nicht der Fall. In den beiden Jahren 2013 und 2017, in denen das Oktober Phänomen der rückläufigen Rabatte auftrat, folgte darauf auch eine längere Phase niedrigerer Rabatte.
Bessere Konjunktur und weniger Abwrackprämien für Diesel nach September 2017 waren in den beiden früheren Phasen die Gründe. Da sich im Gegensatz den früheren Rabatt-Rückgängen die Konjunktur in Deutschland eintrübt, große Stellenabbauprogramme nicht nur in der Autoindustrie angekündigt wurden, gibt das Oktober-Phänomen eher Rätsel auf.
Neue Modelle, entspannter Golf-Auslauf, weniger Eigenzulassungen
Drei Effekte sind für den Rückgang des Rabatt-Niveaus im Oktober verantwortlich. Erster Effekt: Wichtige neue Modelle und SUV-Trendmodelle machen das Verkaufen mit weniger Rabatt einfacher. So sind für die Modelle BMW 3er und Ford Kuga durch die Modellneuerungen die Rabatte für die beiden wichtigen Modelle bei Internetvermittlern gesunken. Zusätzlich wurden bei SUVs wie dem Opel Grandland X und Seat Ateca Verkaufshilfen gekürzt.
Zweiter Effekt: Der Modellwechsel zum Golf 8 wird von den Wolfsburgern entspannter angegangen. Während in früheren Jahren beim Modellwechsel immer hohe Zusatzrabatte für die alten Modelle eingeräumt wurden, war das beim VW Golf 7, einem Schwergewicht im CAR-Rabatt-Index, nicht zu spüren. Der Rabatt für den VW Golf 7 lag bei den wichtigen Internetvermittlern mit 14,0% sogar 0,1% niedriger als im Vormonat. Insgesamt sind bei den Internet-Vermittlern die Nachlässe im Oktober auf durchschnittlich 18,1% gesunken und erreichten damit sogar ihren bisherigen Jahrestiefststand. Gestiegen sind im Oktober lediglich die durchschnittlichen Kundenvorteile der von den Autobauern beworbenen Sonderaktionen.
Deutliche Rückgänge bei Eigenzulassungen
Im Durchschnitt boten die 430 vom CAR ausgewerteten Aktionen einen Kundenvorteil von 13,9%, was gegenüber dem Vormonat einem Anstieg um 0,8% entsprach. Die Quote der Eigenzulassungen durch Autobauer und -händler erreichte im Oktober 29,8% und blieb damit sowohl unterhalb des Vormonats- als auch des Vorjahres-Niveaus. Die deutlichen Rückgänge bei den Eigenzulassungen sind der Dritter Effekt. Man könnte sogar sagen, ein kleines Wunder aus Rüsselsheim hat dabei mit eine Rolle gespielt. Eigenzulassungen jetzt über die Zuordnung auf Vermieter in den Markt zu bringen. Vermieterfahrzeuge sind analog zu Eigenzulassungen Neuwagen, die nach kurzer Zeit als junge Gebrauchtwagen oder „Quasi-Neuwagen“ mit hohen Rabatten verkauft werden. Nimmt man beide Kategorien - Eigenzulassungen und Vermieter – zusammen, zeigt, dass bei Opel sogar der Anteil der hoch-rabattierten Fahrzeuge im Gegensatz zum Markt um 5,2% auf 58,3% gestiegen ist.
Fazit: Nachlassender Automarkt in Deutschland erwartet
Der Oktober-CAR-Bericht zeigt Effekte, die eher einmaligen Charakter haben und wie bei Opel „statische“ Effekte ausmachen. Damit ist also kein stabiler Trend zu niedrigeren Rabatten auszumachen, sondern ein Sondereffekt Oktober. Dieser Sondereffekt dürfte sich in den nächsten Monaten abschwächen. Warten auf bessere Rabatte dürfte sich also bei Neuwagenkäufer auszahlen.
Die deutliche konjunkturelle Eintrübung wird nach unserer Einschätzung zu nachlassenden Neuwagenkäufer in Deutschland führen. Damit werden die Autobauer in einigen Monaten gezwungen sein, mit höheren Rabatten um Kunden zu werden. Für Neuwagenkäufer könnte sich also abwarten auszahlen.
Ferdinand Dudenhöffer, Karsten Neuburger
English version
Weak economy, a lot of news about job cuts and still the CAR discount index fell to 130 points in October. An analysis by our authors Ferdinand Dudenhöffer and Karsten Neuburger. October is normally a good sales month, with carmakers initiating the year-end spurt with special promotions and higher discounts. Only three times in nine years this was not the case. In the two years 2013 and 2017, in which the October phenomenon of declining discounts occurred, this was followed by a longer phase of lower discounts.
Better economic conditions and fewer diesel scrappage premiums after September 2017 were the reasons for the two earlier phases. Since, in contrast to the earlier rebate declines, the economy in Germany is clouding over, and major job reduction programs have not only been announced in the automotive industry, the October phenomenon is rather puzzling.
New models, relaxed Golf phase-out, fewer own registrations
Three effects are responsible for the decline in the discount level in October. First effect: Important new models and SUV trend models make selling with less discount easier. For the BMW 3 Series and Ford Kuga models, for example, the new models have reduced discounts for the two important models with Internet brokers. In addition, sales aids for SUVs such as the Opel Grandland X and Seat Ateca were reduced.
The second effect was that the Wolfsburgers were more relaxed about the model changeover to the Golf 8. While in earlier years when changing models always high additional discounts were granted for the old models, this was not noticeable with the VW Golf 7, a heavyweight in the CAR discount index. At 14.0%, the rebate for the VW Golf 7 was even 0.1% lower than in the previous month for the important Internet intermediaries. All in all, discounts for Internet brokers fell to an average of 18.1% in October, even reaching their lowest level for the year to date. In October, only the average customer benefits of the special promotions advertised by the car manufacturers increased.
Significant decline in own registrations
On average, the 430 actions evaluated by the CAR offered a customer advantage of 13.9%, an increase of 0.8% over the previous month. The rate of own registrations by car manufacturers and dealers reached 29.8% in October, below both the previous month's and the previous year's levels. The significant decline in own registrations is the third effect. One could even say that a small miracle from Rüsselsheim played a role in this. The company's own registrations can now be brought onto the market via allocation to landlords. Rental vehicles are, analogous to own registrations, new cars which are sold after a short time as young used cars or "quasi-new cars" with high discounts. If one takes both categories - own registrations and landlords - together, it shows that at Opel even the share of highly discounted vehicles in contrast to the market has increased by 5.2% to 58.3%.
Conclusion: Falling car market expected in Germany
The October CAR report shows effects that have a rather unique character and, as with Opel, constitute "static" effects. This means that there is no stable trend towards lower discounts, but a special effect in October. This special effect should weaken in the coming months. Waiting for better discounts should therefore pay off for new car buyers.
In our opinion, the significant economic slowdown will lead to a decline in new car buyers in Germany. In a few months' time, carmakers will thus be forced to become customers with higher discounts. For new car buyers, waiting could therefore pay off.
Ferdinand Dudenhöffer, Karsten Neuburger