In jeder zweiten Hähnchenprobe sind Darmbakterien

Fraktionschef Anton Hofreiter sprach in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" von einem Skandal. Laut Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit wurde im vergangenen Jahr auf 47,8 Prozent der kontrollierten Hähnchenfleischproben das Campylobakter-Bakterium nachgewiesen.

 

Der Erreger stammt aus dem Darm von Tieren und kann beim Menschen zu ansteckenden Durchfallerkrankungen führen. Ein Jahr zuvor waren 51,8 Prozent der Proben belastet.  Das Bundeslandwirtschaftsministerium teilte der "NOZ" mit, die Regierung nehme die hohe Nachweisrate "sehr ernst". Die Anstrengungen gegen Campylobacter müssten "weiterhin intensiviert werden." Die Verunreinigung des Geflügelfleisches mit Darmbakterien gehe "häufig auf Mängel in der Schlachthygiene zurück". Der Zentralverband der Geflügelwirtschaft (ZDG) wies darauf hin, dass Geflügelfleisch als natürliches Lebensmittel "niemals zu 100 Prozent keimfrei sein" könne. Die deutschen Schlachthöfe täten "alles dafür, ein Auftreten von Campylobacter-Keimen bestmöglich zu minimieren", so eine Verbandssprecherin. 

 

Von den Erregern geht keine unmittelbare Bedrohung aus

 

ZDG und Ministerium betonten, dass von den Erregern keine unmittelbare Bedrohung für Konsumenten ausgehe, sofern sie sich an die übliche Küchenhygiene hielten: "Wenn Geflügelfleisch, wie üblich, im durcherhitzten Zustand verzehrt wird, besteht keine Gesundheitsgefahr", so das Agrarministerium. Zudem sollte der Kontakt von frischem Fleisch mit anderen Lebensmitteln vermieden werden. Das Robert-Koch-Institut verzeichnete im vergangenen Jahr fast 68.000 Campylobacter-Erkrankungen. Damit zählte der Erreger zu den am häufigsten registrierten Infektionen. Nur Grippe und Noro-Virus wurden häufiger nachgewiesen. pm, ots

 

English version

 

The Greens have called on the federal government to improve hygiene in slaughterhouses. This is due to the persistently high detection rates of intestinal bacteria on chicken meat samples. Faction leader Anton Hofreiter spoke in the newspaper "Neue Osnabrücker Zeitung" of a scandal. According to the Federal Office for Consumer Protection and Food Safety, the campylobacter bacterium was detected in 47.8 percent of the chicken meat samples checked last year.

 

The pathogen originates from the intestines of animals and can lead to infectious diarrhoeal diseases in humans. A year earlier, 51.8 percent of the samples were contaminated.  The Federal Ministry of Agriculture informed the "NOZ" that the government took the high detection rate "very seriously". The efforts against Campylobacter must be "further intensified". The contamination of poultry meat with intestinal bacteria was "frequently due to deficiencies in slaughter hygiene". The Zentralverband der Geflügelwirtschaft (ZDG) pointed out that poultry meat as a natural foodstuff "can never be 100 percent germ-free". The German slaughterhouses do "everything to minimize the occurrence of Campylobacter germs in the best possible way", said a spokeswoman for the association. 

 

The pathogens do not pose any immediate threat

 

The ZDG and the Ministry stressed that the pathogens do not pose an immediate threat to consumers, provided they adhere to normal kitchen hygiene: "If poultry meat is consumed in the usual heated state, there is no health risk," the Ministry of Agriculture said. In addition, the contact of fresh meat with other foodstuffs should be avoided. Last year, the Robert Koch Institute recorded almost 68,000 Campylobacter diseases. This makes the pathogen one of the most frequently registered infections. Only influenza and Noro virus were detected more frequently. pm, ots, mei