Wirtschaftsexperten bewerten das Anleiheprogramm der Europäischen Zentralbank positiv

So das Ergebnis des Ifo- Ökonomen-panels, das zusammen mit der FAZ erstellt wird. 155 Professoren*innen nahmen teil. Zwei Drittel der Befragten nannten den Nachtragshaushalt über 156 Milliarden Euro angemessen. 

 

Nun zeigt sich, wie wichtig es war, Rufen nach mehr Schulden in den letzten Jahren eine Absage erteilt zu haben“, sagt Niklas Potrafke, Leiter des ifo Zentrums für öffentliche Finanzen und politische Ökonomie. „Jetzt haben wir wirklich eine Notsituation, und wir haben den Spielraum, um reagieren zu können.“

 

Anleiheprogramm der EZB wird positiv bewertet

 

Bei den europäischen Hilfen begrüßen 48 Prozent das Anleihe-Kaufprogramm der Europäischen Zentralbank in Höhe von 750 Milliarden Euro; 20 Prozent sind dagegen. Eine Ausweitung der EU-Fiskalkompetenzen lehnen 62 Prozent ab und finden nur 27 Prozent sinnvoll. Für eine einmalige Schuldenaufnahme zur Bekämpfung der Coronakrise ist wiederum eine hauchdünne Mehrheit von 46 Prozent der Ökonomen*innen. 43 Prozent lehnen solche „Corona-Bonds“ ab.

 

Firmenschließungen sollten nach einigen Wochen beendet werden

 

Knapp die Hälfte der Ökonomen sind der Meinung, dass die Firmenschließungen wegen zu hoher volkswirtschaftlicher Kosten nach einigen Wochen beendet werden sollten. Im Durchschnitt werden acht Wochen als Obergrenze genannt. Der Mittelwert, wie lange Deutschland den „Shutdown“ maximal durchhalten könnte, ist etwas höher. Elf Wochen werden dabei genannt. So lange könnte Deutschland nach Ansicht der Ökonomen durchhalten, bevor das Risiko einer wirtschaftlichen Destabilisierung zu groß wird. Mehrfach verweisen die Ökonomen darauf, dass es sich um einen ethisch heiklen Zielkonflikt handelt: Maßnahmen, die eine Ausbreitung des Virus verhindern versus Ende des ökonomisch schädlichen Shutdowns. Nur 47 Teilnehmer empfehlen die Aufhebung der Eindämmungsmaßnahmen erst zu einem Zeitpunkt, zu dem die medizinische Versorgung für alle Bürger umfassend gesichert ist. pm, ifo

 

English version

 

Economists at German universities find the federal government's aid measures good. This is the result of the Ifo Economists' Panel, which is being compiled together with the FAZ. 155 professors* took part. Two thirds of the respondents called the supplementary budget of 156 billion euros appropriate. „

 

Now it becomes clear how important it was to have rejected calls for more debt in recent years," says Niklas Potrafke, head of the ifo Centre for Public Finance and Political Economy. "Now we really have an emergency situation and we have the room to maneuver to respond."

 

Positive assessment of the ECB's bond programme

 

In terms of European aid, 48 percent welcome the European Central Bank's 750 billion euro bond purchase programme; 20 percent are against it. An expansion of EU fiscal powers is rejected by 62 percent and only 27 percent find it sensible. A wafer-thin majority of 46 percent of the economists* is again in favour of one-off borrowing to combat the corona crisis. 43 percent reject such "corona bonds".

 

Company closures should be stopped after a few weeks

 

Almost half of the economists are of the opinion that company closures should be stopped after a few weeks because of excessive economic costs. On average, eight weeks are mentioned as the upper limit. The mean value of how long Germany could sustain the "shutdown" at most is somewhat higher. Eleven weeks are mentioned. According to the economists, Germany could hold out for that long before the risk of economic destabilization becomes too great. The economists repeatedly point out that this is an ethically sensitive conflict of objectives: Measures to prevent the spread of the virus versus ending the economically damaging shutdown. Only 47 participants recommend lifting the containment measures only at a time when medical care for all citizens is comprehensively secured. pm, ifo, mei