EZB-Präsidentin Lagarde: Corona-Krise größte gesamtwirtschaftliche Katastrophe der Neuzeit

"Wir brauchen gezielte Maßnahmen für diejenigen, die von der Krise betroffen sind. Und das sind im Moment die Unternehmen und Familien, die unter massiven Einkommensverlusten leiden und sich zunehmend Sorgen um die Zukunft machen", schreibt Lagarde in einem Gastbeitrag für die Düsseldorfer "Rheinische Post" .

 

Die geldpolitischen Maßnahmen der EZB sollten gerade diese Zielgruppe erreichen. Lagarde mahnte, die Maßnahmen der Europäischen Zentralbank würden "eine größere Wirkung entfalten, wenn alle Politikbereiche ineinandergreifen und einander verstärken."

 

Schlagkräftige finanzpolitische Maßnahmen ergreifen

 

In allen Teilen des Euroraums müssten in Anbetracht dieser Krise ausreichend schlagkräftige finanzpolitische Maßnahmen ergriffen werden. "Die Staaten müssen einander unterstützen, damit sie alle zusammen die bestmöglichen Gegenmaßnahmen gegen einen allgemeinen Schock ergreifen können, für den keiner verantwortlich ist", schreibt Lagarde. Die EZB-Chefin verweist in ihrem Gastbeitrag auf die Instrumente der Zentralbank im Kampf gegen den Corona-Schock. Die EZB stelle Banken "zu einem negativen Zinssatz bis zu rund drei Billionen Euro Liquidität zur Verfügung".

 

Negativer Zinssatz liegt bei - 0,75 Prozent

 

Die Untergrenze für den negativen Zinssatz liege bei -0,75 Prozent. Das sei der "niedrigste Zinssatz", den die EZB jemals an geboten habe. Lagarde verwies zudem auf ein "gezieltes Maßnahmenpaket zur Lockerung der Kriterien für Sicherheiten". Ein besonderer Schwerpunkt liege dabei auf kleineren Unternehmen, Selbstständigen und Privatpersonen. pm, ots

 

English version

 

ECB President Christine Lagarde has described the consequences of the Corona crisis as "one of the greatest macroeconomic catastrophes of modern times" and called on the countries in the euro area to support each other. "We need targeted measures for those affected by the crisis. And at the moment these are the companies and families who are suffering massive losses of income and are increasingly worried about the future," writes Lagarde in a guest article for the Düsseldorf "Rheinische Post" .

 

The ECB's monetary policy measures should reach precisely this target group. Lagarde warned that the measures of the European Central Bank "would have a greater impact if all policy areas interlocked and reinforced each other".

 

Take effective fiscal measures

 

Sufficiently effective fiscal policies should be implemented in all parts of the euro area in the face of this crisis. "The states must support each other so that together they can all take the best possible countermeasures against a general shock for which no one is responsible," Lagarde writes. In her guest article, the ECB president refers to the central bank's instruments in the fight against the corona shock. The ECB provides banks "with liquidity of up to around three trillion euros at a negative interest rate".

 

Negative interest rate is - 0.75 percent

 

The lower limit for the negative interest rate is -0.75 percent. This is the "lowest interest rate" that the ECB has ever offered. Lagarde also referred to a "targeted package of measures to relax the criteria for collateral". A particular focus is on smaller companies, the self-employed and private individuals. pm, ots, mei