Die Einkommensunterschiede zwischen den deutschen Regionen haben sich verringert

Das geht aus einer Analyse der ifo-Forscher Lea Immel und Andreas Peichl hervor, die jetzt im Ifo-Schnelldienst erschienen ist. Gleichwohl leben in den Großstädten Westdeutschlands und im Süden besonders viele der reichsten Deutschen. Und im Gegensatz dazu leben besonders viele der Ärmsten in ostdeutschen Landkreisen.  

 

„Viele Haushalte mit den Top-10 Prozent der Einkommen leben in den Großstädten Hamburg, Düsseldorf, Köln, Frankfurt, Stuttgart und München sowie in deren Umland “, sagt Peichl, der Leiter des ifo Zentrums für Makroökonomie und Befragungen. Daneben gibt es ein Nord-Süd-Gefälle. Im Verhältnis zur Bevölkerung finden sich im Süden mehr reiche und weniger arme Haushalte als im Norden. 

 

Im Osten leben viele der einkommensschwächsten 40 Prozent

 

Im Osten leben überproportional viele der einkommensschwächsten 40 Prozent. Allerdings gleichen sich die Regionen an, wie Peichl erläutert: „Im Osten ist der durchschnittliche Anteil der reichsten 10 Prozent an der Bevölkerung gestiegen, der durchschnittliche Anteil der ärmsten 40 Prozent ist gesunken. Gehörten im Jahre 2007 im Durchschnitt nur 4,9 Prozent der Haushalte in ostdeutschen Kreisen zu den Top 10 Prozent, waren es 2017 immerhin 6,2 Prozent. Ähnlich verhält es sich bei den unteren 40 Prozent. Der Anteil der Haushalte in ostdeutschen Kreisen, die zu den ärmsten 40 Prozent gehören, sank von 53,2 Prozent  auf 47,1 Prozent.

 

Überschätzen der regionalen Unterschiede

 

Peichl ergänzt: „Wir überschätzen in unsere Analyse sehr wahrscheinlich die regionalen Unterschiede. Denn aufgrund steigender Wohnkosten in den Ballungsräumen dürfte der Faktor regionale Preise in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen haben. Dies gilt insbesondere für Großstädte, aber auch für Ostdeutschland. Aus diesem Grund wäre es wünschenswert, wenn die statistischen Ämter zeitnah Informationen über die Entwicklung regionaler Preisniveaus bereitstellen würden.“ pm, ots

 

English version

 

Over the past ten years, income disparities between German regions have narrowed, not least driven by the catching-up process in eastern Germany, according to an analysis by ifo researchers Lea Immel and Andreas Peichl, now published by the Ifo Schnelldienst. Nonetheless, many of the richest Germans live in the large cities of western Germany and in the south. And in contrast, many of the poorest people live in East German districts.  

 

"Many households with the top 10 percent of income live in the major cities of Hamburg, Düsseldorf, Cologne, Frankfurt, Stuttgart and Munich and in their surrounding areas," says Peichl, head of the ifo Centre for Macroeconomics and Surveys. There is also a north-south divide. In relation to the population, there are more rich and fewer poor households in the South than in the North. 

 

Many of the lowest-income 40 percent live in the east

 

A disproportionately high number of the lowest income earners (40 percent) live in the East. However, the regions are converging, as Peichl explains: "In the East, the average proportion of the richest 10 percent of the population has risen, while the average proportion of the poorest 40 percent has fallen. Whereas in 2007 an average of only 4.9 percent of households in eastern German districts belonged to the top 10 percent, this figure will rise to 6.2 percent in 2017. The situation is similar for the bottom 40 per cent. The proportion of households in eastern German districts, which belong to the poorest 40 per cent, fell from 53.2 per cent to 47.1 per cent.

 

Overestimating regional differences

 

Peichl adds: "In our analysis, we very probably overestimate the regional differences. This is because, due to rising housing costs in the conurbations, the factor regional prices has probably gained in importance in recent years. This applies in particular to large cities, but also to eastern Germany. For this reason, it would be desirable for the statistical offices to provide timely information on the development of regional price levels. pm, ots, mei