Gewerkschaft warnt vor Lehrerbashing

Im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" kritisierte die GEW-Vorsitzende Marlis Tepe: "Das Verhalten einzelner Kolleginnen und Kollegen, die angeblich zu wenig für die Kinder gemacht haben, wird stellvertretend für alle herangezogen. Das ist nicht fair." 

 

Viele Lehrer seien in der Corona-Krise am Limit. "Sie organisieren Präsenz- und Fernunterricht und müssen nebenbei Hygienepläne, Kontrollen und versetzte Pausenzeiten umsetzen und versuchen, zu allen Schülern und Schülerinnen den Kontakt aufrechtzuerhalten", sagte Tepe. Dazu kämen Technikprobleme und der Lehrkräftemangel. Vor diesem Hintergrund dürfe es sich die Gesellschaft nicht leisten, Lehrerbashing zu betreiben. Mit Blick auf eine Attestpflicht für Risikogruppen befürwortete Tepe, dass die Entscheidung über Homeoffice für Lehrer von einem Arzt getroffen werde. Eine Schulleitung könne das nicht entscheiden. "Das wäre eine Zumutung, Schulleiter sind keine Mediziner", so Tepe. pm, ots

 

English version

 

In an interview with the "Neue Osnabrücker Zeitung", the head of the GEW, Marlis Tepe, criticised: "The behaviour of individual colleagues who allegedly did too little for the children is used as a proxy for all. It's not fair." 

 

Many teachers are at their limit in the Corona crisis. "They organise face-to-face and distance learning and have to implement hygiene plans, controls and staggered break times and try to maintain contact with all pupils," said Tepe. In addition, there are technical problems and a lack of teachers. Against this background, he said, society cannot afford to engage in teacher bashing. With regard to the obligation to obtain a doctor's certificate for at-risk groups, Tepe advocated that the decision on home office for teachers should be made by a doctor. A school management could not decide that. "That would be an imposition, headmasters are not doctors", said Tepe.

pm, ots, mei