Kühnert sagte dem Bielefelder "Westfalen-Blatt": "Ich bin wie viele andere auch eher irritiert gewesen, als ich das gehört habe. Klar, auch Schalke 04 ist Arbeitgeber, und die Politik will dort, wie überall, Jobs schützen. Das ist vollkommen okay."
Aber es stelle sich natürlich die Frage, wo setzt man jetzt in Zukunft die Grenze? Ist jeder Verein in jeder Liga für die Politik systemrelevant und muss gerettet werden? Oder gelte das erst ab einer bestimmten Mitglieder- und Zuschauerzahl? Oder hänge es von einer Jahreszahl ab, mit der man seine Tradition ausweisen kann?
Das Land NRW wird durch die Schalke-Hilfe nicht ruiniert
Kühnert sagte weiter: "Das Land NRW wird nicht ruiniert, weil es Schalke 04 unter die Arme greift. Aber was macht man in zukünftigen Fällen? Man kennt es aus dem ostdeutschen Raum, wo Stadtparlamente regelmäßig vor der Frage stehen: 'Geht unser Verein vor Ort nun in die Insolvenz oder helfen wir mal wieder mit einem Kredit?' In Chemnitz ist das der Fall gewesen, in Erfurt gab es die Diskussion."
Eine Signalwirkung für die Fußball-Funktionäre
Kühnert gab zu bedenken: "Ich fürchte die Signalwirkung für Funktionäre vom Schlage des zurückgetretenen Schalker Aufsichtsrats-Chefs Tönnies, die eigentlich über große Vermögen verfügen, aber im Notfall mit dem Klingelbeutel vor der Politik stehen. In festem Glauben, dass im Zweifel schon jemand kommt, die Standortbedeutung des Vereins erkennt und diesen rettet. Das macht mir ein ungutes Gefühl, wenn man bedenkt, wie viele Menschen in unserer Gesellschaft in ihrer Existenz bedroht sind und nicht so einfach an enorme Hilfen kommen."
pm, ots
English version
The deputy federal chairman of the SPD, Kevin Kühnert, has expressed criticism of plans in North Rhine-Westphalia to help the Bundesliga football club Schalke 04 with a guarantee. Kühnert told the Bielefeld newspaper "Westfalen-Blatt": "Like many others, I was rather irritated when I heard that. Of course, Schalke 04 is an employer too, and politicians there, as everywhere else, want to protect jobs. That's perfectly okay."
But of course the question is, where do you draw the line in the future? Is every club in every league systemically relevant to politics and must be saved? Or does that only apply once a certain number of members and spectators has been reached? Or does it depend on a year with which one can identify one's tradition?
The state of NRW will not be ruined by the Schalke aid
Kühnert went on to say: "The state of NRW will not be ruined because it is helping Schalke 04. But what to do in future cases? We know it from the East German region, where city parliaments are regularly faced with the question: 'Will our local association go bankrupt or will we help with a loan? In Chemnitz that was the case, in Erfurt there was the discussion.
A signal for the football officials
Kühnert said: "I fear the signal effect for functionaries of the strike of the resigned Schalker supervisory board boss Tönnies, who actually have large fortunes, but in an emergency are facing politics with the collection bag. In the firm belief that in case of doubt someone will come, recognize the importance of the association's location and save it. This makes me feel uncomfortable, considering how many people in our society are threatened in their existence and do not get enormous help so easily". pm, ots, mei