Die Corona-Pandemie hat die Klimakrise verdrängt - Hitzewellen und Heuschreckenplagen in Afrika

"Wegen der Erderwärmung gibt es bei uns deutlich mehr Dürren, extreme Regenfälle und Überschwemmungen", so Seburikoko weiter. "Und zugleich erleben wir gerade die schlimmste Heuschreckenplage seit 70 Jahren - auch das eine Folge des Klimawandels."

 

Die Schwärme hätten ganze Ernten vernichtet, viele Menschen stünden vor dem Nichts. Auch die Prognosen für die kommenden Jahrzehnte seien düster: "In Ländern wie Südafrika oder Simbabwe könnten die Erträge an Mais bis 2050 um mehr als 30 Prozent sinken. Chad, Niger und Sambia laufen Gefahr, sogar bis 2100 ihren gesamten Agrarsektor zu verlieren." Bereits jetzt würden auf dem Kontinent 60 Millionen Kinder hungern. 

 

Krankheiten nehmen durch den Klimawandel zu

 

Auch Krankheiten würden durch den Klimawandel zunehmen. "Steigende Temperaturen können dazu führen, dass sich die Malaria-Mücke weiter ausbreitet und sogar oberhalb von 2000 Metern ansiedelt. Überflutungen tragen zur Verbreitung von Cholera, Typhus oder Ruhr bei. Je länger wir untätig bleiben, desto größer ist die Gefahr, dass wir auf eine Katastrophe zusteuern: Kinder und Familien verlieren dann nicht nur ihre Lebensgrundlage, sondern ihr Leben!", sagt Seburikoko. 

 

Nach der Pandemie auf klimafreundliches Wirtschaften umsteigen

 

Bei der Bekämpfung von COVID-19 habe die Welt gezeigt, dass sie in der Lage sei, sehr schnell massive Einschnitte vorzunehmen. "Wenn wir nicht genauso beherzt gegen den Klimawandel vorgehen, kann das nur heißen, dass uns der Wille fehlt! Es wird entscheidend sein, ob es uns gelingt, nach Ende der Pandemie auf ein nachhaltiges, klimafreundliches Wirtschaften umzusteigen und endlich konsequent gegen die Erderwärmung vorzugehen. Denn die Gefahren sind noch weitaus größer als durch COVID-19 - nur, dass wir gegen den Klimawandel keinen Impfstoff entwickeln können", sagt Seburikoko. pm, ots

Bildrechte: SOS-Kinderdörfer weltweit Fotograf: Weinert Brothers

 

English version

 

The year 2020 could be another record heat year. "At the same time, however, it seems as if the climate crisis, last year's big issue, never existed. The consequences, especially for children in Africa, are already dramatic," says Liberal Seburikoko, climate expert at SOS Children's Villages in Rwanda, "Global warming has led to significantly more droughts, extreme rainfall and flooding," Seburikoko continues. "And at the same time we are currently experiencing the worst plague of locusts in 70 years - this is also a consequence of climate change."

 

The swarms would have destroyed entire harvests, many people would be faced with nothing. The forecasts for the coming decades are also gloomy: "In countries like South Africa or Zimbabwe, maize yields could fall by more than 30 percent by 2050. Chad, Niger and Zambia run the risk of losing their entire agricultural sector by 2100. 60 million children on the continent would already be starving. 

 

Diseases are on the rise due to climate change

 

Diseases would also increase due to climate change. "Rising temperatures could lead to the malaria mosquito spreading further and even settling above 2000 metres. Floods contribute to the spread of cholera, typhoid or dysentery. The longer we remain inactive, the greater the danger that we are heading for a catastrophe: children and families will then lose not only their livelihood but their lives," says Seburikoko. 

 

Switching to climate-friendly management after the pandemic

 

In the fight against COVID-19, the world has shown that it is capable of making massive cuts very quickly. "If we do not act just as boldly against climate change, it can only mean that we lack the will! It will be decisive whether we succeed in switching to a sustainable, climate-friendly economy after the end of the pandemic and finally take consistent action against global warming. After all, the risks are far greater than those posed by COVID-19 - except that we cannot develop a vaccine against climate change," says Seburikoko. pm, ots, mei

Image rights: SOS Children's Villages worldwide Photographer: Weinert Brothers

 

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