Der Wachstumsimpuls sei im Jahr 2020 mit voraussichtlich 30 Milliarden Euro deutlich kleiner als die damit verbundenen Kosten von 88 Milliarden Euro. „Dennoch ist es sinnvoll, die Konjunktur in dieser kritischen Lage mit Mitteln der Fiskalpolitik zu stützen“, schreibt Ifo-Präsident Clemens Fuest in einem Artikel für den ifo Schnelldienst.
Die Maßnahmen könnten die spezifischen Probleme der Krise nicht aus der Welt schaffen, aber dazu beitragen, dass sich daraus keine Abwärtsspirale in Richtung einer tieferen Krise ergibt.
Die Politik muss sorgfältig abwägen
„Da die Staatsverschuldung steigt, muss die Politik sorgfältig abwägen, ob der Nutzen einzelner konjunkturpolitischer Maßnahmen die Kosten rechtfertigt“, mahnt Fuest. Die temporäre Umsatzsteuersenkung gehöre zu den weniger überzeugenden Elementen des Konjunkturprogramms. „Sie bringt einen erheblichen Verwaltungsaufwand mit sich und es ist fraglich, inwieweit die Unternehmen die Senkung an die Konsumenten weitergeben und zusätzliche Nachfrage erzeugt wird“, sagt Florian Dorn, Ko-Autor des Artikels. Bei der zeitlich befristeten Mehrwertsteuersenkung sei zu erwarten, dass die fiskalischen Kosten letztlich deutlich größer ausfallen werden, als der damit erzeugte positive Konjunkturimpuls.
Konjunkturprogramm enthält überzeugende Elemente
Das Konjunkturprogramm enthalte auch mehrere überzeugende Elemente, die zielgerichtet zur Erholung der deutschen Wirtschaft beitragen und mittel- bis langfristig Wachstumsimpulse erzeugen könnten. „Positiv zu bewerten sind vor allem die öffentlichen Investitionen in Zukunftstechnologien, Infrastruktur und Klimaschutz sowie Maßnahmen zur Stärkung von Kommunen und Familien“, sagt Florian Neumeier, Ko-Autor des Artikels. Außerdem sind die beschleunigte Abschreibung von Investitionsgütern sowie die Erweiterung des steuerlichen Verlustausgleichs zu begrüßen. „Ob die bisherigen Maßnahmen ausreichen, um die Wirtschaft nachhaltig zu stabilisieren, hängt vom weiteren Verlauf der Epidemie und den politischen Reaktionen darauf ab“, resümiert Fuest. pm, ifo
English version
The German government's economic stimulus package is not expected to have too great an impact on growth. The growth impulse in 2020 is expected to amount to 30 billion euros, which is significantly less than the associated costs of 88 billion euros. "Nevertheless, it makes sense to support the economy in this critical situation with fiscal policy funds," writes Ifo President Clemens Fuest in an article for the Ifo-Schnelldienst.
The measures could not solve the specific problems of the crisis, but they could help prevent a downward spiral towards a deeper crisis.
Politicians must carefully weigh up
"As public debt rises, politicians must carefully weigh up whether the benefits of individual economic policy measures justify the costs," warns Fuest. The temporary reduction in value-added tax is one of the less convincing elements of the economic stimulus package. "It entails a considerable administrative burden and it is questionable to what extent companies will pass the reduction on to consumers and generate additional demand," says Florian Dorn, co-author of the article. With the temporary reduction in VAT, it is to be expected that the fiscal costs will ultimately be significantly higher than the positive economic impulse generated by the reduction.
Recovery plan contains convincing elements
The economic stimulus package also contains several convincing elements that could make a targeted contribution to the recovery of the German economy and generate growth impetus in the medium to long term. "Public investment in future technologies, infrastructure and climate protection as well as measures to strengthen municipalities and families are particularly positive," says Florian Neumeier, co-author of the article. In addition, the accelerated depreciation of capital goods and the expansion of tax loss compensation are also to be welcomed. "Whether the measures taken so far are sufficient to stabilize the economy in the long term depends on the further course of the epidemic and the political reactions to it," concludes Fuest. pm, ifo, mei