Der Groko-Beschluss zum Wahlrecht ist ein "Reförmchen"

„Die Koalition scheint zu hoffen, dass wegen Corona die regierenden Parteien 2021 einen Bonus als Amtsinhaber bekommen und damit bessere Ergebnisse erzielen. Und dass damit das Problem der vielen Überhang- und Ausgleichsmandate gedämpft wird.“

 

Potrafke, Leiter des Ifo-Zentrums für öffentliche Finanzen und politische Ökonomie, erneuerte seinen Vorschlag für eine Reform des Wahlrechts. „Damit könnten die Überhang- und Ausgleichsmandate abgeschafft und ein hoher zweistelliger Millionenbetrag gespart werden“, erklärten er und der Ifo-Forscher Volker Meier. „Wenn zum Beispiel eine Partei in einem Land laut Zweitstimmen Anspruch auf vier Sitze hätte, aber sechs Wahlkreise direkt gewonnen hätte, mit Erststimmenanteilen von 55, 45, 39, 39, 30 und 28 Prozent, dann würden nur die Wahlkreissieger in den ersten vier Wahlkreisen zum Zuge kommen. Die anderen beiden sowie ihre Listenkandidaten gingen leer aus“, schreiben Meier und Potrafke. „Ein Nachteil wäre, dass einige Wahlkreissieger nicht in den Bundestag einziehen. Dies wird nach dem Zuteilungsverfahren allerdings nur Kandidaten betreffen, deren Ergebnis ohnehin sehr niedrig ist.“ pm, ifo

 

English version

 

Ifo researcher Niklas Potrafke has criticized the coalition decision on voting rights as a "little reform". "In reality, everything is postponed until the election in 2025," he said. "The coalition seems to hope that because of Corona, the ruling parties will receive a bonus as incumbent in 2021 and thus achieve better results. And that this will alleviate the problem of the many overhang and equalization mandates."

 

Potrafke, head of the Ifo Center for Public Finance and Political Economy, renewed his proposal for electoral law reform. "This could abolish the overhang and equalization mandates and save a high double-digit million sum," he and Ifo researcher Volker Meier explained. "If, for example, a party in a country was entitled to four seats according to second votes, but had won six constituencies directly, with first votes of 55, 45, 39, 30 and 28 percent, only the constituency winners in the first four constituencies would be eligible. The other two and their list candidates would go away empty-handed," write Meier and Potrafke. "A disadvantage would be that some constituency winners would not enter the Bundestag. After the allocation procedure, however, this will only affect candidates whose results are very low anyway". pm, ifo, mei

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