Europäische Investitionsbank will bis 2030 eine Billionen Euro in den Klima- und Umweltschutz investieren - Anteilseigner sollen Kapitalerhöhung gewähren

EIB-Präsident Werner Hoyer sagte dem Tagesspiegel, wenn die Bank ihre "Klimaschutz-Investitionen nochmals deutlich ausweiten" solle, "müssten uns unsere Anteilseigner, die 27 EU-Mitgliedsstaaten, eine Kapitalerhöhung gewähren".

 

Die EIB könnte ihre Ziele im Bereich Klimaschutz mit der bisherigen Kapitalausstattung erreichen. "Aber, um es kurz zu machen: Sollte es gewünscht sein, dass die Bank mehr macht, dann brauchen wir zusätzliches Eigenkapital" sagte Hoyer. Er verwies darauf, dass die EIB mit knapp 250 Milliarden Euro Eigenkapital, einem exzellenten Rating und dem Vertrauen der Kapitalmärkte ausgestattet sei. "Das würden wir ungern gefährden, indem wir unser Hebelverhältnis zwischen Eigenkapital und Krediten von 2,5 ändern." Die EIB hatte im November 2019 angekündigt, bis 2030 eine Billion Euro für Klima- und Umweltschutz zu mobilisieren. 

 

EIB will Wasserstofferzeugung finanzieren

 

Zu einer strikteren Klimaschutzpolitik, wie sie jüngst EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen angekündigt hatte, sagte Hoyer: "Ich persönlich halte es für richtig, dass wir ambitionierter sind. Abzuwarten bleibt, was die Mitgliedsstaaten dazu sagen." Die EIB ist bereit, außerhalb Europas den Aufbau von Wasserstoff-Erzeugung zu finanzieren, damit die grüne Energie in die EU importiert werden kann. "Europa wird Wasserstoff-Infrastruktur jenseits der EU in erheblichen Teilen finanzieren müssen, zum eigenen Vorteil. Es ist eine Win-win-Situation, wenn es uns gelingt, Wasserstoff tatsächlich so einzusetzen, wie wir uns das erträumen", sagte Hoyer im Tagesspiegel-Interview. 

 

Soziale Härten des Umbau abfedern

 

Allerdings müsse bei der Transformation zu einer klimaschonenden Wirtschaft auch darauf geachtet werden, die sozialen Härten dieses Umbaus abzufedern: "Der letzte Bergmann, der in Schlesien aus dem Pütt steigt, wird nicht zwei Jahre später Chef eines digitalen Start-ups werden. Da sind Übergangshilfen notwendig, bei denen wir uns auch engagieren müssen", kündigte der EIB-Präsident an. pm, ots

 

English version

 

The European Investment Bank (EIB) is seeking additional equity capital from the EU member states in order to strengthen its investments in climate protection in Europe. EIB President Werner Hoyer told the Tagesspiegel newspaper that if the bank is to "significantly expand its climate protection investments once again", "our shareholders, the 27 EU member states, must grant us a capital increase".

 

The EIB could achieve its climate protection goals with the capital resources it has available to date. "But, to cut a long story short: if the bank is to be desired to do more, then we need additional equity capital," said Hoyer. He pointed out that the EIB was endowed with almost 250 billion euros in equity capital, an excellent rating and the confidence of the capital markets. "We would be reluctant to jeopardize this by changing our leverage ratio between equity and loans from 2.5". The EIB announced in November 2019 that it would mobilize one trillion euros for climate and environmental protection by 2030. 

 

EIB wants to finance hydrogen production

 

Commenting on a stricter climate protection policy, as recently announced by EU Commission President Ursula von der Leyen, Hoyer said: "Personally, I think it is right that we are more ambitious. It remains to be seen what the member states will say about this". The EIB is prepared to finance the development of hydrogen production outside Europe so that green energy can be imported into the EU. "Europe will have to finance hydrogen infrastructure outside the EU in substantial parts, for its own benefit. It is a win-win situation if we succeed in actually using hydrogen in the way we dream of", Hoyer said in the Tagesspiegel interview. 

 

Cushioning the social hardships of the conversion

 

However, in the transformation to a climate-friendly economy, care must also be taken to cushion the social hardships of this transformation: "The last miner to emerge from the Pütt in Silesia will not be the boss of a digital start-up two years later. Transitional aid is necessary, and we have to get involved," announced the EIB President. pm, ots, mei