Die Nawalny-Affäre wird Nord Stream 2 nicht gefährden

In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) sagte der russische Botschafter in Berlin, Sergej Netschajew, "bei Nord Stream 2 handelt es sich um ein internationales wirtschaftliches Projekt, das den Interessen Deutschlands und anderer europäischer Länder entspricht". Die Umsetzung sei absolut legitim. "Alle notwendigen Genehmigungen sind erteilt", sagte der Botschafter.

 

Auch die Bundesregierung habe sich immer konsequent für dieses Projekt ausgesprochen. Russland rechne nicht damit, dass sich an dieser Linie etwas ändere - "und das auch trotz rücksichtslosen Drucks der USA, die ihre eigennützigen Interessen verfolgen".

Netschajew sagte, wie auch andere in Europa meine Russland, "dass der Verzicht auf die Fertigstellung des Projekts nicht nur den Verlust von milliardenschweren Investitionen und vielen Arbeitsplätzen nach sich ziehen würde, sondern auch für die Glaubwürdigkeit der Bundesrepublik als eines zuverlässigen und berechenbaren Partners kaum förderlich sei".

 

Fremdele mit Verschwörungstheorien

 

Gleichzeitig wandte sich der Diplomat gegen Spekulationen, wonach jemand Russland und das Projekt Nord Stream 2 durch einen Anschlag auf Nawalny vorsätzlich in Misskredit habe bringen wollen können. "Ich mag gute Krimis, fremdele aber mit Verschwörungstheorien", sagte Netschajew. "Ich hantiere lieber mit Fakten als mit Mutmaßungen." Daher gelte aber auch: "Sollten unsere deutschen Partner über Hinweise auf den "Nowitschok"-Einsatz in Russland verfügen (...), so müssen sie die Beweise auf den Tisch legen. Dann werden wir schauen, was und wo alles herkommt und wer hinter dieser ganzen Geschichte stecken kann." pm, ots

 

English version

 

Russia is convinced that the Nawalny affair will not endanger the completion of the Nord Stream 2 gas pipeline. In an interview with the "Neue Osnabrücker Zeitung" (NOZ), the Russian ambassador in Berlin, Sergei Netschajew, said that "Nord Stream 2 is an international economic project that is in line with the interests of Germany and other European countries. The implementation is absolutely legitimate. "All necessary permits have been granted," said the Ambassador.

 

The German government, he said, has also always been consistently in favor of this project. Russia did not expect anything to change in this line - "and this despite ruthless pressure from the USA, which is pursuing its own selfish interests".

Netschajew, like others in Europe, said Russia, "that not completing the project would not only result in the loss of billions in investment and many jobs, but would also hardly be conducive to the credibility of the Federal Republic as a reliable and predictable partner.

 

Foreigners with conspiracy theories

 

At the same time, the diplomat opposed speculation that someone had deliberately tried to discredit Russia and the Nord Stream 2 project by attacking Nawalny. "I like good thrillers, but I like foreigners with conspiracy theories," Netschajew said. "I prefer to deal with facts rather than conjecture. But that is also the reason why: "If our German partners have evidence of the Novichok mission in Russia (...), they must put that evidence on the table. Then we will see what and where everything comes from and who could be behind this whole story.

pm, ots, mei