Andernach: Brutale Attacken gegen Polizeibeamte - Gegen Haupttäter wird wegen versuchten Totschlags ermittelt

"Das Wichtigste einmal zuerst: wir sind sehr erleichtert, dass es unserem schwer verletzten Kollegen den Umständen entsprechend gut geht. Trotz mehrfacher Frakturen im Gesicht und einem Schädel-Hirn-Trauma konnte er gestern im Verlauf des Nachmittags auf die Normalstation des Krankenhauses verlegt werden." so Polizeisprecher Ulrich Sopart vom Polizeipräsidium Koblenz. 

 

Es besteht der Verdacht eines versuchten Tötungsdelikts. Sehr schnell ist es der noch in der Nacht eingerichteten 19-köpfigen Sonderkommission im Verlauf des gestrigen Nachmittages gelungen, den mutmaßlichen Haupttäter zu ermitteln und festzunehmen. Dem 29-jährigen Deutschen aus Andernach wird versuchter Totschlag vorgeworfen, weil er den am Boden knienden Polizeibeamten aus vollem Lauf und mit voller Wucht gegen den Kopf getreten haben soll. Den Ermittlungen zufolge war der Tritt offenbar sogar so stark, dass der Täter dabei seinen Schuh verlor. 

 

Beschuldigte dem Haftrichter vorgeführt

 

Der Beschuldigte wurde heute dem Haftrichter beim Amtsgericht Koblenz vorgeführt. Soeben wurde Haftbefehl erlassen und der Beschuldigte in die Justizvollzugsanstalt eingeliefert. Den bisherigen Ermittlungen zufolge wurde in der Nacht zum Samstag die Polizei Andernach um 03:15 h zu einer Schlägerei zwischen zwei Personengruppen in einer Andernacher Gaststätte gerufen. Obwohl die Auseinandersetzung bereits beendet war, schlug den eingesetzten Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten unverständlicherweise eine sehr aggressive Grundstimmung entgegen. 

 

Polizeiliche Maßnahmen immer wieder behindert

 

Die wegen der Körperverletzungsdelikte erforderlichen polizeilichen Ermittlungsmaßnahmen wurden immer wieder von vier männlichen Personen gestört. Die Polizeikräfte wurden von diesen Personen derart bedrängt, dass ein Platzverweis erteilt werden musste, dem diese allerdings nicht folgten. Gegen den Hauptaggressor musste im weiteren Verlauf ein Distanz- Elektro-Impulsgerät eingesetzt werden, weil er die Einsatzkräfte angreifen wollte. Bei der Fixierung dieses zu Boden gebrachten Aggressors wurde der kniende Polizeibeamte durch den 29-jährigen Beschuldigten so massiv gegen den Kopf getreten, dass der Polizeibeamte bewusstlos zu Boden stürzte. Dabei zog er sich schwere Kopfverletzungen zu. 

 

Weiterer Polizeibeamter verletzt

 

Einem weiteren Polizeibeamten wurde durch einen Faustschlag einer anderen Person die Nase gebrochen, eine Polizeibeamtin erlitt Schürfwunden. 

Im Zuge der weiteren Maßnahmen kam es schon vor Ort zur Festnahme von zwei Tatverdächtigen, der Haupttäter konnte fliehen, wurde aber nach umfangreichen Ermittlungen am Samstag gegen 18.00 h gestellt und ohne Gegenwehr festgenommen. 

 

Ermittlung wegen versuchten Totschlags

 

Gegen alle Beteiligten wird die Staatsanwaltschaft Koblenz Strafverfahren wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte bzw. wegen des Angriffs auf Vollstreckungsbeamte führen. Gegen den Haupttäter wird zudem wegen versuchten Totschlags ermittelt. "Was ich aber besonders erschreckend finde, ist ein menschenverachtender Eintrag in den Sozialen Medien, in denen der bewusstlos am Boden liegende Polizeibeamte auf einem Foto mit der Überschrift 'Nickerchen am Arbeitsplatz' gezeigt und verhöhnt wird", so Polizeisprecher Ulrich Sopart weiter. "Insofern freuen wir uns ganz besonders über die zahlreichen Genesungswünsche für unsere Kolleginnen und Kolle-gen, die mittlerweile per Telefon und über E-Mail bei uns eingegangen sind." pm, ots, Quelle: Blaulicht

Rückfragen bitte an: 

Polizeipräsidium Koblenz

EPHK Ulrich Sopart 

Telefon: 0261-103-2014

E-Mail: ppkoblenz.presse@polizei.rlp.de

www.polizei.rlp.de/pp.koblenz