"Thyssenkrupp hatte schon vor der Pandemie Probleme, hier geht es um Strukturwandel und nicht nur um die Überbrückung eines Engpasses. Staatshilfe ist keine Dauerlösung", sagte Wambach der Düsseldorfer "Rheinischen Post".
Auf die Frage, ob der Staat Thyssenkrupp im Zweifel pleite gehen lassen solle, sagte Wambach: "Die Entscheidung, aus dem Markt auszutreten oder nicht, trifft das Unternehmen selber, nicht der Staat. Der Staat sollte dafür sorgen, dass die Spielregeln im internationalen Wettbewerb fair sind." Ebenso könne der Staat bei Forschung und Entwicklung für grünen Stahl helfen. "Und die von der EU geplante Grenzausgleichsabgabe sorgt ebenfalls dafür, dass nicht billiger CO2-intensiver Stahl aus dem Ausland den hoffentlich zukünftig grünen deutschen Stahl verdrängt."
TUI ist nicht systemrelevant
Wambach lehnt ebenfalls dauerhafte Staatshilfen für den Touristikkonzern TUI ab: "TUI ist nicht systemrelevant für die Infrastruktur. Wenn es nur darum geht, durch die Krise zu kommen, stehen TUI die Möglichkeiten des Wirtschaftsstabilisierungsfonds offen, wie anderen Unternehmen auch", "Eine dauerhafte Unterstützung wäre aber nicht sinnvoll - und mit dem Beihilferecht auch nicht vereinbar. Danach darf der Staat nur helfen, wenn ein Unternehmen Ende 2019 nicht in Schwierigkeiten war und eine Perspektive hat."
Den Staatseinstieg bei der Lufthansa verteidigte er hingegen: "Beim Einstieg des Staates in Unternehmen muss man dagegen genau hinschauen. Bei der Lufthansa macht er Sinn: Ein Ausscheiden der
Fluggesellschaft wäre ein großes Problem für die Infrastruktur in Deutschland."
pm, ots
English version
ZEW boss Achim Wambach rejects both state intervention in Thyssen Krupp and permanent state aid for the tourism group TUI: "Thyssenkrupp already had problems before the pandemic, this is about structural change and not just about bridging a bottleneck. State aid is not a permanent solution", Wambach told the Düsseldorf newspaper "Rheinische Post".
Asked whether the state should let Thyssenkrupp go bankrupt in case of doubt, Wambach said: "The decision to exit the market or not is made by the company itself, not by the state. The state should ensure that the rules of the game are fair in international competition". The state could also help with research and development for green steel. "And the border adjustment levy planned by the EU will also ensure that cheap CO2-intensive steel from abroad does not displace the hopefully future green German steel.
TUI is not loyal to the system
Wambach also rejects permanent state aid for the tourism group TUI: "TUI is not systemically relevant for the infrastructure. If it is only a matter of getting through the crisis, TUI has the options available to it from the Economic Stabilization Fund, just like other companies", "But permanent support would not make sense - and would also not be compatible with state aid law. According to this law, the state may only help if a company was not in difficulties at the end of 2019 and has a perspective".
On the other hand, he defended the state's entry into Lufthansa: "On the other hand, when the state enters into companies, you have to look very carefully. At Lufthansa, he made sense: "If the airline were to leave, it would be a major problem for the infrastructure in Germany. pm, ots, mei