In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte der Mediziner, er halte die entsprechende politische Weichenstellung für richtig. "In den Schulen gelten jetzt strengere Vorsichtsmaßnahmen und Maskenpflicht, wir haben die Hoffnung, dass das hilft, Ansteckungen zu verhindern", sagte Drosten.
Der Professor machte allerdings keine Hoffnung darauf, dass trotz der gegenwärtigen verschärften Schutzmaßnahmen sowie Fortschritten bei Tests und Impfungen mit einer schnellen Normalisierung zu rechnen sei. "Sicher ist: Ostern ist die Pandemie nicht beendet", sagte Drosten. "Aber spätestens im Sommer wird sich unser Leben deutlich zum Positiven verändern können - wenn wir jetzt die akut steigenden Ansteckungszahlen in den Griff bekommen."
Helfen werden Schnelltests
Helfen werde die weitere Verbreitung von Schnelltests. "Wenn sie in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen, können wir gefährdete Gruppen sehr regelmäßig und niederschwellig testen", sagte Drosten. "Außerdem lässt sich nicht nur feststellen, ob jemand infiziert ist, sondern auch, ob er infektiös ist. Das kann den Umgang mit Quarantäne oder Kontaktverboten erleichtern", erläuterte der Virologe. Beispielsweise ist dann ein vorzeitiges Ende einer Isolierung denkbar. Einen breiteren Einsatz der Tests erwarte er bereits in wenigen Wochen, was auch Weihnachtsfeiern mit der Familie erleichtern könne.
Rat zur konsequenter Vorsicht
Für den persönlichen Umgang mit der Krise riet Drosten zu konsequenter Vorsicht. "Am besten wäre es, wir täten alle so, als wären wir infiziert und wollten andere vor Ansteckung schützen." Zugleich lasse sich der Spieß umdrehen: "Wir tun so, als wäre der andere infiziert und wir wollten uns selbst schützen. Daraus ergibt sich unser Verhalten." pm, ots
English version
Charité virologist Christian Drosten supports the decision to keep schools open during the corona crisis. In an interview with the "Neue Osnabrücker Zeitung" the physician said that he considers the corresponding political course to be correct. "Stricter precautionary measures and compulsory masks are now in force in schools, and we hope that this will help to prevent infection," said Drosten.
However, the professor did not give any hope that despite the current tightened precautions and progress in tests and vaccinations, a rapid return to normal can be expected. "One thing is certain: the pandemic will not end at Easter," said Drosten. "But by summer at the latest, our lives will be able to change for the better - if we get the acutely rising infection figures under control now.
Rapid tests will help
The further spread of rapid tests will help. "If they are available in sufficient numbers, we can test vulnerable groups very regularly and low-threshold," Drosten said. "In addition, it is not only possible to determine whether someone is infected, but also whether they are infectious. This can make it easier to deal with quarantine or contact bans," explained the virologist. For example, a premature end to isolation is then conceivable. He expects the tests to be used more widely in just a few weeks, which could also make Christmas celebrations with the family easier.
Advice for consistent caution
Drosten advised consistent caution in dealing with the crisis personally. "The best thing would be for us all to pretend we are infected and want to protect others from infection. At the same time, the tables could be turned: "We pretend that the other person is infected and we want to protect ourselves. This is the basis of our behavior." pm, ots, mei