"Wir müssen aufpassen, dass wir den Weiterentwicklungsgedanken nicht immer zu sehr verwenden und damit solche Niederlagen begründen", so FCB-Trainer Seitz nach der 4. Pleite in Folge.
Der mit Abstand schlechtgelaunteste Löwe war Sascha Mölders nach dem erneuten Unentschieden beim 2:2 gegen Türkgücü München: "Wir wollten gewinnen, das ist uns nicht gelungen. Deswegen bin ich stocksauer!" Vielleicht auch deshalb, weil Sechzig den 3. Platzverweis am 13. Spieltag kassiert. Der FC Magdeburg siegt im Keller-Duell beim FSV Zwickau mit 1:0. Zwickaus Trainer Joe Enochs attestierte dem Spiel "Abstiegskampf pur", wirkte etwas resigniert: "Irgendwann wirst du Riesenprobleme kriegen, wenn du immer wieder aufstehen musst, nachdem man halt auf die Fresse bekommen hat."
Die Stimmen zu den Samstagsspielen
TSV 1860 München - Türkgücü München 2:2
1860-Kapitän Sascha Mölders war nicht nur sauer, das bayerische Wort "grantig" passt besser: "Wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen. Gehen in Führung, kassieren den Ausgleich, dann führen wir 2:1. Keine Ahnung, ob´s Rot war oder nicht. Aus meiner Sicht, ich hab´s bisher noch nicht gesehen, aber: ich find´ es sehr mutig an der Mittellinie eine Rote Karte zu geben. .....Man kann sagen, dass es von uns auch Qualität, eine halbe Stunde mit einem Mann weniger nicht zu verlieren. Ich persönlich bin mit dem Punkt null zufrieden. Wir wollten gewinnen, das ist uns nicht gelungen. Deswegen bin ich stocksauer. Tor gemacht, meine Tochter hat Geburtstag. Das ist das einzig Positive, dass ich meiner Tochter das Tor schenken kann. Aber: wir wollten gewinnen. Das ist uns nicht gelungen und deshalb sind wir traurig."
Türkgücü Trainer Alexander Schmidt: "Es war jetzt nicht so, dass wir den Punkt geholt haben, weil Sechzig eine Rote Karte bekommen hat. Ich fand, es war insgesamt ein hitziges, zerfahrenes Spiel. Ich hätte mir einfach ein bisschen Ruhe gewünscht am Ball. Mehr klare Aktionen, gerade jetzt am Schluss in Überzahl. Insgesamt glaube ich: ein gerechtes Unentschieden."
FC Hansa Rostock - FC Bayern München II 2:0
Sonntagstorschütze Manuel Farrona-Pulido: "In der Halbzeit wollte ich eigentlich meine Schuhe wechseln. Weil zweimal meine Schüsse geblockt wurden. Und da muss ich meinen Kollegen Jan Löhmannsröben erwähnen, der gesagt hat, ich soll die Schuhe anlassen. Also: vielen Dank noch mal Jan Löhmannsröben. Mit den Schuhen hat´s super geklappt......Wir wussten, dass es eine kleine, quirlige Mannschaft ist, die natürlich super Fußball spielen kann. Wir haben uns schon etwas gewundert, als wir die Aufstellung gesehen haben. Da waren einige drauf, die wir nicht erwartet haben. In dem Sinne wollten wir über 90 Minuten aggressiv agieren. Haben den somit ein bisschen den Stecker gezogen. "
Wie gut tat der Sieg nach 4 sieglosen Spielen? "Den Sieg zu holen, war extrem wichtig. Einfach, um oben wieder ein bisschen ranzukommen oder dabei zu bleiben."
Bayerns Trainer Holger Seitz: "Wir müssen aufpassen, dass wir den Weiterentwicklungsgedanken nicht immer zu sehr verwenden und damit solche Niederlagen begründen. Weil: wir wollen solchen Spiele wie heute schon gewinnen. Wir dürfen keine Zeit verlieren, aber ruhig beiben, den Jungs schon auch vertrauen. Weil es sehr, sehr gute Talente sind. Jeder individuell sehr, sehr gut aufgestellt ist. Aber wir müssen dranbleiben."
Bayerns Kapitän Nicolas Feldhahn nach der 4. Pleite in Folge: "Heute waren es die Kleinigkeiten, die das Spiel ausgemacht haben. Die 1 bis 2 Zweikämpfe hinten und die 1 bis 2 Aktionen vorne."
FSV Zwickau - 1. FC Magdeburg 0:1
Zwickau Trainer Joseph Enochs auf die Frage, was ihn an der Niederlage am meisten nervt: "Dass wir nicht gut nach vorne gespielt haben. Dass wir nur wenig Torchancen zugelassen haben, ist ok. Was ich halt fand: dass beide Mannschaften schlecht waren. Dass die Mannschaft, die eine Torchance hatte, sie genutzt hat. Es war Abstiegskampf pur....Wir kämpfen um den Klassenerhalt, aber wenn das unser Kampf ist, dann wird´s halt ganz schwierig." Nachfrage an Enochs - sieht er das als Kritik an der Einstellung der Mannschaft? "Die Mannschaft hat eine ordentliche Einstellung. Ich sag´ immer wieder: ich bin heilfroh, dass ich mit einer Mannschaft mit so einer Einstellung arbeiten darf. Irgendwann wirst du Riesenprobleme kriegen, wenn du immer wieder aufstehen musst, nachdem man halt auf die Fresse bekommen hat."
Magdeburgs Trainer Thomas Hoßmang: "Wir haben die englische Woche mit einem wichtigen Sieg in Zwick au beendet. Wenn man den Spielverlauf sieht, glaube ich, dass wir die drei Punkte verdient mitnehmen. Ich kann mich an wenig Torchancen von Zwickau erinnern. Wir haben in der ersten Halbzeit viel Ballbesitz gehabt, waren wieder nicht konsequent im letzten Drittel. Wir haben´s dann nochmal umgestellt. Danach hat´s besser funktioniert."
Zum Traumtor von Andreas Müller: "Ich freue mich natürlich, dass er derjenige war, der uns heute 3 Punkte beschert hat. Aber ich muss der ganzen Mannschaft ein Kompliment machen. Gute Teamleistung. Ich freue mich einfach, dass wir uns belohnt haben und den Anschluss halten an Zwickau."
Hallescher FC - Viktoria Köln 2:0
Doppeltorschütze Terrence Boyd (Hallescher FC): "Ich bin froh, dass ich diesmal mit dazu beitragen konnte, dass wir die drei Punkte holen, weil ich auch der Faktor war, warum wir ein paar Punkte liegengelassen haben in den letzten Spielen." Auch der Versuch einer Verunsicherung vor dem Elfmeter durch Kölns Torhüter, ließ ihn kalt: "Der Mielitz hatte vorher noch gesagt: "Ich habe deinen letzten Elfmeter in Amerika gesehen. Der ging ja gerade rüber. Der fliegt ja noch!" Und da habe ich gesagt: "Alles klar, du W......r."
Halle Trainer Florian Schnorrenberg: "Viktoria Köln ist eine sehr spielstarke Mannschaft. Wir mussten viel investieren gegen den Ball. Wir haben zwei bis drei Situationen über den Flügeln, wo wir vielleicht unseren Spieler in der Box treffen können. Dann haben wir nochmal Tempo eingewechselt, weil wir gesagt haben, dass wir ein bisschen mehr nach vorne tun wollen. Dass das dann nachher so klappt und wir gewinnen, macht uns sehr glücklich."
Kölns Kapitän Mike Wunderlich war nach dem Spiel sehr angefressen: "Wir können uns dafür nichts kaufen, dass wir uns Woche für Woche Lob abholen, wie gut wir Fußball spielen. Wir haben wieder keine Punkte geholt." Am meisten ärgert den Kölner daran: "Alles!"
Köln Trainer Pavel Dotchev nahm seinen Kapitän in Schutz: "Das ist verständlich, dass der Mike Wunderlich enttäuscht und emotional geladen ist. Das Spiel war alles andere als schlecht von uns. Wir waren die ganze Zeit die bestimmende Mannschaft auf dem Platz. Wir hatten gute Chancen, um in Führung zu gehen. Dann bekommen wir aus dem Nichts das 1:0 und dann einen unnötigen Elfmeter."
SpVgg Unterhaching - SV Wehen Wiesbaden 2:1
Hachings Trainer Arie van Lent: "Wir haben eine gute Mischung gehabt. Wir waren sehr kampfstark. Wir haben sehr gut verteidigt. Wir haben auch phasenweise richtig guten Fußball gespielt. Es hat heute über das ganze Spiel - bis auf die erste Minute - alles gepasst und am Ende war es dann auch verdient."
Wiesbadens Trainer Rüdiger Rehm sieht keinen zu hohen Kräfteverschleiß in der Mannschaft: "Nein, glaube ich nicht. Hinten raus haben wir schon nochmal Gas geben können. Ich glaube einfach, dass es eine Kopffrage war. Wir haben vom Kopf her zu langsam gedacht. Der Gegner war schneller im Denken, der Gegner war schneller im Handeln. Wenn er das ist und sich danach noch individuell in den Zweikämpfen durchsetzt, dann wird das schwierig."
KFC Uerdingen - SC Verl 1:2
Uerdingens Kolja Pusch suchte die Schuld für die Niederlage bei den Schiedsrichtern, die zwei Tore wegen Abseitsstellung annullierten: "Wir haben super gespielt. Druck gemacht nach vorne. Riesenchancen. Erste Halbzeit die Szene würde ich gern mal sehen - wie kann das Abseits sein? Wir hatten am Dienstag drei Szenen, wo vielleicht Hand ist, dann dreimal Ecke nicht gegeben. Ich weiß nicht, was hier los ist mit manchen Linienrichtern."
Uerdingens Trainer Stefan Krämer : "Wenn ich jetzt sehe, dass wir in den letzten beiden Spielen null Punkte geholt haben, für den Aufwand, für die Anzahl an Torchancen, für die gute couragierte Leistung in beiden Spielen. Dann ist das ein Witz. Für die Jungs tut es mir unfassbar leid, weil die sich das nicht verdient haben." Die beiden Abseitstore wollte er nicht anschauen: "Nein brauch ich nicht, gucke ich nachher. Ich kann nach verlorenen Spielen sowieso nicht schlafen. Da habe ich Zeit."
Guerino Capretti (Trainer SC Verl) über seine Kabinensprache nach den Startschwierigkeiten:"Ich habe meinen Jungs gesagt: Es kann mal sein, dass man nicht gut Fußball spielt. Das kommt immer mal vor. Aber eins kann nicht sein: dass man nicht alles investiert, nicht läuft, nicht in die Zweikämpfe geht. Wir müssen am Ende eine Mannschaft sehen wollen, die das Spiel unbedingt gewinnen will. Wenn das der Fall ist - je nach Ergebnis - dann können wir uns nichts vorwerfen. Ich glaube, dass die Jungs das dann auch umgesetzt haben."
pm, ots, Quelle: Magenta Sport
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Sonntag, 29.11.2020
- Ab 12.45 Uhr: MSV Duisburg - SG Dynamo Dresden
- Ab 13.45 Uhr: 1. FC Saarbrücken - 1. FC Kaiserslautern
Montag, 30.11.2020
- Ab 18.45 Uhr: SV Meppen - FC Ingolstadt 04