Vorstand und Geschäftsführung des 1. FC Köln sowie Fritz Esser hätten entschieden, auf die ab 1. Mai avisierte Zusammenarbeit mit ihm als neuem Leiter Medien & Kommunikation zu verzichten, hieß es in einer Pressemitteilung.
Präsident Dr. Werner Wolf und Geschäftsführer Alexander Wehrle sagen: „Toleranz, Fairness, Offenheit und Respekt sind als zentrale Werte in der Charta des FC festgeschrieben. Sie sind das Leitbild für den gesamten Verein und damit auch für uns Verantwortliche und unsere Mitarbeiter. Beim Auswahlprozess sind Fehler gemacht worden. Seit der Veröffentlichung haben uns Vorwürfe erreicht, die wir vorher hätten prüfen müssen. Daraus werden wir Konsequenzen ziehen. Wir bitten alle Mitglieder und Fans um Entschuldigung. Wir haben Herrn Esser als integren Menschen mit demokratischem Wertegerüst kennengelernt. Dennoch haben wir uns nach intensivem Austausch entschieden, auf die Zusammenarbeit zu verzichten.“
Fritz Esser sagt: „In den vergangenen Tagen wurde ich in sozialen Netzwerken fälschlich als Nazi und AfD-Sympathisant beschimpft und in einigen Foren aufs Übelste beleidigt. Hieraus leitete sich eine Debatte um meine Person ab. Ein guter Kommunikator sollte aber nie selbst im Mittelpunkt stehen. Die Diskussionen um meine Einstellung lenkt davon ab, worum es gehen sollte: den 1. FC Köln nach vorne zu bringen. Deshalb halte ich es für richtig, die Position als Leiter Medien & Kommunikation nicht anzutreten. Eines möchte ich allerdings klarstellen: Ich stehe hinter jedem Buchstaben der FC-Charta wie auch hinter der liberalen Grundordnung unserer Demokratie und lehne extreme und extremistische Parteien jeder Art ab. Wer mich kennt, kann daran keinen Zweifel haben.“
Der renommierte Sportjournalist Alfred Draxler kommentierte den Rauswurf Essers auf Twitter: "Und wieder ist ein Klub vor Ultras und der sogenannten aktiven Fanszene eingeknickt. Gute Nacht."
Übrigens wurde Esser vor wenigen Tagen noch von FC-Verantwortlichen in den höchsten Tönen gelobt (siehe Pressemitteilung des Vereins):
Fritz Esser (39) startet am 1. Mai 2021 als neuer Leiter Medien & Kommunikation beim 1. FC Köln.
FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle sagt: „Fritz Esser passt hervorragend zu uns. Er ist ein Profi als Journalist und als vielseitig erfahrener Kommunikationsexperte. Er bringt daher die besten Voraussetzungen mit, um unsere Medien-Aktivitäten erfolgreich auszubauen und weiterzuentwickeln.“
Fritz Esser wechselt von der Deutschen Bahn zum FC. Innerhalb des Bahn-Konzerns verantwortete er die Kommunikation der Logistiktochter DB Schenker. Nach seinem Studium zum Diplom-Volkswirt und einer journalistischen Ausbildung an der Axel Springer Akademie arbeitete Esser neun Jahre bei BILD in Köln und Berlin, zuletzt als stellvertretender Ressortleiter Politik und Wirtschaft. 2019 wechselte er – zunächst als Head of Global Newsroom – zu DB Schenker. Seit Dezember 2019 ist er Head of Communications von DB Schenker. Fritz Esser ist verheiratet und Vater von drei Kindern.
FC-Präsident Dr. Werner Wolf sagt: „Ich freue mich, dass wir Herrn Esser für den FC gewinnen konnten. Er verfügt über umfangreiche Erfahrung in den unterschiedlichsten Feldern der Kommunikation ebenso wie im Sport. Zudem hat er als gebürtiger Kölner das richtige Gefühl für die Stadt und die Menschen. Ich wünsche ihm für diese Aufgabe alles Gute."
pm, Quelle: fc.de