Kollektiv - Korruption tötet: Atemberaubende Doku auf Shortlist bei Oscar-Verleihung

Aus dieser werden am 15. März die jeweils fünf Nominierten ausgewählt für die Verleihung der Oscars am 25. April. „Kollektiv“, ist ein explosiver wie eindrücklicher Dokumentarfilm über Lügen und tödliche Korruption nach einem Brand in einem Bukarester Nachtclub. 

 

Dr. Ulrich Brochhagen, Redaktionsleiter der MDR-Redaktion „Geschichte und Dokumentationen“: „Wir haben uns an diesem wichtigen Dokumentarfilm beteiligt, weil er auf herausragende Weise die Bedeutung einer freien Presse und die Arbeit von investigativen Journalistinnen und Journalisten unterstreicht. Wir sind stolz, dass der Film nach dem „Europäischen Filmpreis“ jetzt in Richtung Oscar unterwegs ist.“

 

Rückblende Bukarest im Oktober 2015: Während eines Konzertes bricht ein Feuer in dem Club „Colectiv“ aus. 27 Menschen sterben, 180 werden verletzt. Warum aber sterben so viele dieser Patienten Tage später in den Krankenhäusern an ihren gar nicht lebensbedrohlichen Verletzungen? Die investigativen Recherchen einer Sportzeitung decken einen der größten Skandale im Gesundheitswesen Rumäniens auf. Denn in den Wochen nach dem Brand kommen noch einmal 37 Menschen an Infektionen, ums Leben, obwohl sie sich außer Lebensgefahr befanden.

 

Skandal hartnäckig aufgedeckt

 

Es stellt sich heraus, dass die rumänischen Krankenhäuser nicht ausreichend ausgestattet sind und dass die Desinfektionsmittel in den Kliniken so stark verdünnt wurden, dass sie ihre antibakterielle Wirkung komplett verloren haben. Der Hartnäckigkeit der Journalistinnen und Journalisten und dem Mut einiger Ärzte ist es zu verdanken, dass dieser Skandal aufgedeckt werden konnte. Die darauffolgenden Vertuschungsversuche der verantwortlichen Minister bringen schließlich die gesamte rumänische Regierung zu Fall.

 

Atemberaubender Doku-Thriller

 

Der Dokumentarfilm „Kollektiv“ von Alexander Nanau kommt einem atemberaubenden Korruptions-Thriller gleich, in dem Menschenleben einer Macht- und Geldgier geopfert werden. Und er gibt gleichzeitig den Überlebenden und den Angehörigen der Opfer der Katastrophe eine Stimme.

 

Die in Zusammenarbeit und mit Beteiligung des MDR entstandene Doku ist aktuell in der ARD-Mediathek abrufbar und am 21. März, 23.35 Uhr MDR-Fernsehen zu sehen.

Bildrechte: MDR/Alexander Nanau Fotograf: MDR/Alexander Nanau