"Wir haben versucht in die Köpfe der Spieler zu kommen, das scheint gelungen zu sein", erklärte Antwerpen ein tatsächlich komplett neues Auftreten der Pfälzer.
Der angeschlagene Thomas Hoßmang vermisste nach dem 0:1 gegen Dresden das Matchglück: "Im Moment sind die Momente gegen uns." Markus Kauczinski darf sich weiter über die Tabellenführung freuen, weiß aber nach der eher mäßigen Vorstellung auch: "Es wird hart bleiben." Die Story des Tages schrieb Ingolstadts Keeper Buntic, der das 1:1 in der 93. Minute im Stile eines Torjägers erzielte - versprochen hatte er seiner Freundin schon lange einen Treffer: "Am Anfang der Saison habe ich mit meiner Freundin gesprochen: wenn ich nach vorne gehe, muss ich ein Tor machen. Liebe Grüße nach Hause, ich habe es endlich geschafft!"
Waldhof Mannheim - 1.FC Kaiserslautern 0:2 - In die Köpfe der Spieler gekommen
Mannheims Trainer Patrick Glöckner: "Kämpferisch kann ich den Jungs nichts vorwerfen. In einige Szenen waren wir vielleicht ein Stück zu weit weg. Sehr ärgerlich die Niederlage. Da muss man sich schon auf die Zähne beißen, wenn du hier gegen Kaiserslautern verlierst.....Wir müssen unabhängig von den Entscheidungen der Schiedsrichter in der Lage sein, das Spiel für uns zu entscheiden. Das haben wir nicht geschafft. So richtig zwingende Chancen waren nicht dabei."
"Wir wollen hier ganz klar auf drei Punkte Spielen. Wenn wir die holen, können wir schon einen Turnaround schaffen. Das ist die Aufgabe, die wir haben und der wir uns stellen. Das gehen wir heute an", erklärte Lauterns Trainer Marco Antwerpen vor seinem ersten Spiel für die Pfälzer.
Antwerpens Analyse: "Wir waren fußballerisch richtig gut unterwegs, haben die Druckphase von Mannheim gut überstanden. Im Defensiv-Verbund zusammen-gearbeitet. Und ein paarmal haben wir sehr, sehr gut Fußball gespielt. ...Wir nehmen jetzt diese Leistung mit. Das ist auch der Schlüssel für die weiteren Spiele. Zurücklehnen können wir uns jetzt nicht."
Antwerpen auf die Frage, was er mit den Spielern gemacht habe, die wie ausgewechselt schienen, etwa Kleinsorge: "Der hat ja letzte Saison die Liga in Meppen rein und raus gespielt. Das kann nicht alles weg sein. Und von den Jungs haben wir einige im Kader. Wir haben versucht in die Köpfe der Spieler zu kommen, das scheint gelungen zu sein."
Marius Kleinsorge, der erstmals seit langem wieder von Beginn spielte und prompt zum 1:0 traf: "Es fühlt sich einfach nur geil an. Der Trainer hat uns viele Vorgaben gemacht, die wir heute überragend umgesetzt haben. Das war ein sehr, sehr wichtiger Sieg........Der Trainer hat mir Selbstvertrauen gegeben. Davor lief´s nicht so gut. Wenn man mir Selbstvertrauen gibt, dann zahle ich das zurück."
1.FC Magdeburg - SG Dynamo Dresden 0:1 - "Das kotzt uns natürlich an!"
Otmar Schork, Sportdirektor 1. FC Magdeburg, wollte vor dem Spiel nicht den Trainer infrage stellen: "Ich konzentriere mich jetzt total auf das Spiel und finde, dass diese Frage jetzt nicht angebracht ist. Wir wollen alles raushauen, um dieses Spiel heute zu gewinnen." Der Abstieg sei kein Thema für ihn: "Mit dem Thema befasse ich mich nicht, weil wir alles dafür tun werden, um die Klasse zu halten."
Magdeburgs Trainer Thomas Hoßmang vor dem Spiel über die Diskussionen um seine Person: "Es ist schön, dass Otmar (Schork) sich so positioniert hat. Letztendlich brauchen wir Ergebnisse, da müssen wir nicht drumherum reden... Wenn man als Trainer einen Vertrag unterschreibt, dann unterschreibt man auch seine Kündigung und Entlassung. Dem muss man sich auch stellen."
Magdeburgs Trainer Thomas Hoßmang in der Analyse: "Ich behaupte, dass wir auf Augenhöhe mit dem Tabellenführer waren. Wir haben den einen Fehler zu viel gemacht. Wir sind auch nicht durchschlagskräftig nach vorne gewesen....Wenn wir den Fehler zum 0:1 nicht machen, nehmen wir den Punkt mit. Und vielleicht müssen wir den Handelfmeter kriegen. Aber am Ende stehen wir mit null Punkten da. Im Moment sind die Momente gegen uns. Wir müssen es auf unsere Art auf dem Platz drehen."
Magdeburgs Kapitän Tobias Müller, der beim 0:1 über den Ball säbelte: "Das kotzt uns natürlich an, dass wir hier zu Hause wieder verloren haben. Das war ein ausgeglichenes Ding in der 1. Halbzeit. In der 2. Halbzeit haben wir zu viele Fehler gemacht. Beim Tor darf mir das auch nicht passieren. Ich erwische den Ball nicht. Es tut mir leid für die Mannschaft. Jetzt müssen wir die Arschbacken zusammenkneifen."
Dresdens Trainer Markus Kauczinski: "Wir haben 20 Minuten gebraucht, bis wir im Spiel waren. Und sind nach und nach besser geworden. Es war wie erwartet das hart umkämpfte Spiel....Es wird hart bleiben. Wir müssen immer wieder was Neues anfangen wegen der Verletzten, der vielen Spieler, die ausfallen."
"Megahappy" sei er, sagte der Neue Heinz Mörschel, der bei seinem ersten Spiel für Dresden traf und auf die Aufstiegsfrage mit Dynamo antwortete er pflichtbewußt: "Ja, definitiv. Mit dem Potenzial und wenn du da oben stehst, dann willst du auch aufsteigen."
"Der schönere Druck!"
Dresdens gesperrter Kapitän Sebastian Mai in der Halbzeit über die Erwartungshaltung im Verein: "Da ist immer Druck, egal ob du oben bist, oder unten drinstehst. Magdeburg hat einen anderen Druck und wir haben eigentlich den schöneren Druck."
FSV Zwickau - Hallescher FC 2:2 - Boyd will noch mehr Mentalität auf dem Platz
Zwickaus Trainer Joseph Enochs: "Wir hatten eine gute Serie gehabt und wissen, dass Halle eine sehr gute Mannschaft ist. Die Art und Weise, wie wir heute gespielt haben war sehr in Ordnung. Mit ein bisschen Glück gewinnen wir das Spiel. Am Ende hatten wir beim Lattentreffer ein bisschen Glück auf unserer Seite... Im Endeffekt bin ich sehr stolz auf die Mannschaft, wie sie zurückgekommen ist."
Halles Trainer Florian Schnorrenberg: "Wir wollten hier unbedingt was mitnehmen. Es war ein Spiel, das in beide Richtungen gehen konnte. Möglichkeiten waren auf beiden Seiten da. Alles in allem war es ein sehr intensives Fußballspiel. Kein gutes, aber sehr umkämpft. Deswegen bin ich froh, dass wir hier einen Punkt mitnehmen können."
Terrence Boyd traf per Elfmeter zum 2:2: "Wir lagen zurück, da ist es schon mal positiv, dass wir das 2:2 geholt haben. Aber jeder Sportler will ins Spiel gehen, um zu gewinnen. Deswegen bin ich nicht zu 100% zufrieden, es gab wieder Bereiche, die ausbaufähig sind und waren. Daran müssen wir arbeiten, aber man kann damit leben... Wenn man einen Sieg einfahren will, dann muss man abgezockter sein, geradliniger sein und sich ein bisschen ans Spiel anpassen können. Nicht von der Taktik, aber von der Mentalität der Spieler auf dem Platz. Da ist noch mehr drin."
SV Meppen - SpVgg Unterhaching 3:2 - "Das 3:2 war ein bisschen peinlich"
Meppens Trainer Torsten Frings: "Wenn man das Spiel über 90 Minuten sieht, dann waren wir schon die Mannschaft, die die besseren Chancen hatte. Wir haben aber auch zu viele Chancen zugelassen. Das müssen wir uns ankreiden lassen... Die zwei Gegentore, die wir bekommen haben, die haben wir dem Gegner regelrecht geschenkt. Da haben wir nicht gut verteidigt. Umso glücklicher bin ich, dass wir so eine Mentalität gezeigt haben. Das haben wir in der Halbzeit auch angesprochen und haben gesagt, dass wir an den Siegtreffer glauben sollen. So ist es dann auch gekommen."
Hachings Trainer Arie van Lent nach dem neunten Spiel ohne Sieg: "Es ist mir unangenehm, das jede Woche zu wiederholen. Ich glaube, wir sind gut gestartet, haben das 1:0 gemacht. Müssen dann nachlegen und aus dem Nichts bekommen wir zwei Tore, weil wir fünf Minuten geschlafen haben. Sind dann gut wieder zurückgekommen. Das 3:2 war ein bisschen peinlich, weil wir da sehr schlecht verteidigt haben... Es fehlen mir da ein bisschen die Worte. Am Ende ist das einfach nichts. Die Gegentore waren zu billig und das war einfach zu schwach verteidigt."
FC Ingolstadt - Viktoria Köln 2:1 - Buntic schickt "liebe Grüße nach Hause"
Wahnsinn! Ingolstadt dreht mit Doppelschlag und Torwarttor das Spiel in der Nachspielzeit. Keeper Fabijan Buntic war sich schon länger sicher, dass er ein Tor schießen wird: "Am Anfang der Saison habe ich mit meiner Freundin gesprochen, wenn ich nach vorne gehe, muss ich ein Tor machen. Liebe Grüße nach Hause, ich habe es endlich geschafft. Hat 23 Spiele gedauert, aber jetzt bin ich happy, dass es geklappt hat. Ich hoffe, ich muss nicht mehr nach vorne, aber wenn, dann bin ich bereit, noch mal eins zu schießen." Nach seinem Jubellauf über das halbe Feld "war ich erst mal kurz fertig."
Ingolstadts Trainer Tomas Oral nach dem Sieg: "Für sowas braucht man viel Überzeugung und Kraft. Ich glaube, wir haben so einen Sieg auch mal gebraucht. Die letzten Spiele haben wir immer knapp gewonnen und heute gehen wir unglücklich 1:0 in Rückstand... Wir haben dann so einen Urknall gebraucht, um das Ding zu lösen und dass wir dann noch einen draufsetzen, das ist natürlich überragend heute."
Kölns neuer Trainer Olaf Janßen war trotz Niederlage stolz auf sein Team: "Manchmal bestraft einen das Spiel brutal. Mein Gefühl ist aber gar nicht so schlimm, wie man befürchten würde. Ich habe eine Mannschaft gesehen, die füreinander da ist. Die ein Spitzenteam in allen Bereichen gequält hat. Alles, was in den letzten Monaten gefehlt hat, war heute da... Es ist in diesem Spiel ein Team geboren worden." Timmy Thiele war nach dem Spiel bedient: "Ich fühle mich brutal leer. Ich weiß nicht, was das heute für ein Spiel war... Das ist einfach brutal enttäuschend gerade. Mit der Mentalität, Geschlossenheit und Energie hätten wir die drei Punkte verdient. Dass hier der Torwart das Tor schießt, kann aktuell auch nur gegen uns passieren." pm, ots, Quelle: Magenta Sports