"Neuer erster Dynamo-Verfolger ist nun Rostock - Hansa siegte 2:1 bei Viktoria Köln. Trainer Härtel bleibt trotz des 8. Spiels ohne Niederlage komplett "uneuphorisch". "Man kann man sich jetzt nicht ausruhen, sondern muss weitermarschieren."
Vierzehn Unentschieden in 26 Spielen - Lautern gelingt beim 2:2 gegen Meppen wieder kein Dreier. "Jetzt schießen wir zwei Tore, vernachlässigen aber die Abwehrarbeit", murrte Trainer Antwerpens, der wieder als Psychologe gefragt ist: "Wir müssen wieder viel mit den Spielern in dieser Woche sprechen." Noch schlechter geht es guten Magdeburgern, die 0:1 in Wiesbaden verlieren. Die Bilanz von Baris Atik: "Wenn es sch... läuft, läuft es halt sch..."
Dynamo Dresden - FC Ingolstadt 04 4:0 - Wow-Sieg und ein Dresdner guckt auf die Tabelle
Dresdens Trainer Markus Kauczinski vor dem Spiel: "Es ist einfach was Besonderes. Da ist es egal in welcher Liga. Wenn der Erste gegen den Zweiten spielt, elektrisiert das und dann freut man sich besonders drauf." Freude auch nach dem Spiel bei Markus Kauczinski: "Wow, ja: das war eine richtig starke Leistung. Das war auch spielerisch richtig gut. Wenn ich an das zweite Tor denke, wie wir das rausgespielt haben. Das war: konzentrierte Leistung über 90 Minuten, nichts anbrennen lassen, immer gefährlich." Nachfrage, ob´s gar nichts meckern gab? "Naja, ein oder zwei Aktionen. Wo wir nicht klar spielen. Aber nein, eigentlich nicht. Wir haben heute gezeigt, dass wir auf den Punkt da sein können. Ich habe Rostock, Wiesbaden und 1860 München auf dem Zettel. Das wird noch ein richtig hartes Rennen."
Dresdens Schütze zum 2:0, Ransford Königsdörffer: "Wir kennen ja alle die Tabelle.. Wir haben dann performt, wenn wir´s müssen. Der Sieg macht uns einfach superglücklich!" Mit dem breitesten Grinsen antwortete Königsdorfer auf die Frage, wie wertvoll der Sieg gegen eine direkten Verfolger war: "Ja, also ich guck´ schon auch auf die Tabelle."
Ingolstadts Trainer Tomas Oral vor dem Spiel, ob er gerne mit Dresden die Plätze tauschen würde: "Wir müssen viele Punkte sammeln, um unser Ziel zu erreichen. Wie es dann am Ende aussieht, ist mir recht egal." Nach dem Spiel erklärte Oral: "Wir haben nach einer halben Stunde das Spiel komplett aus der Hand gegeben und in schlechten Momenten die Gegentreffer kassiert. Wir sind dann einfach nicht mehr zurückgekommen."
FCI-Kapitän Stefan Kutschke: "Wir haben einen rabenschwarzen Tag erwischt, zurecht 4:0 verloren. Wir müssen schnell analysieren und schnell daraus lernen. Ingolstadts Sportdirektor Michael Henke zur ersten Halbzeit: "Bis zum 1:0 war es ein verteiltes Spiel mit wenigen großen Chancen. Beide Mannschaften haben versucht, taktisch sauber zu spielen und dem Gegner nicht viele Möglichkeiten zu geben. Dann kommt der blöde Elfmeter. Anschließend hatten wir dann keinen Zugriff mehr."
1. FC Kaiserslautern - SV Meppen 2:2 - Geht jetzt nur um Psychologie
Lauterns Trainer Marco Antwerpen über das 14. Unentschieden im 26. Spiel: "Wir hatten Phasen, in denen wir richtig Fußball gespielt haben. Wir hatten aber auch Phasen, in denen wir vieles nicht richtig machen. Wir geraten zweimal in Rückstand. Eigentlich darf dir das nicht passieren: du kommst gerade aus der Halbzeit und kriegst dann so einen Elfmeter."
Als Reaktion auf das 1:2 brachte Antwerpen gleich 3 neue Spieler: "Wir waren dann einfach mal griffig drin im Spiel. Das hatten wir uns schon von Anfang an gewünscht und über die gesamte Partie. Die Jungs haben einfach Dampf gemacht, einfach drauf losgespielt und das ist das, was wir brauchen." Wieviel psychologische Arbeit ist jetzt notwendig? "Darum geht es jetzt nur. Vorher hat man uns nachgesagt, dass wir keine Tore schießen. Jetzt schießen wir 2 Tore, vernachlässigen aber die Abwehrarbeit. ......Ich finde ja schon, dass wir auf einem guten Weg sind. Wir liegen zweimal zurück und kommen wieder zurück. Ja, wir müssen wieder viel mit den Spielern in dieser Woche sprechen."
Lauterns Elias Huth, Schütze zum 2:2: "Das war ein ziemlich zerfahrenes Spiel. Vor allem in der 2. Hälfte gab es viele Chancen auf beiden Seiten, hat sich kaum noch was im Mittelfeld abgespielt...Wir müssen die Situation jetzt annehmen. Wir hatten uns für heute 3 Punkte vorgenommen, die müssen wir jetzt gegen Rostock holen. Hilft nix!"
"Sieben Punkte aus drei Spielen ist eine Klasse-Ausbeute", so Meppens Trainer Torsten Frings, der mit dem 2:2 nicht zufrieden war: "Das macht mich sauer, weil heute hier viel mehr drin war. Wir sind selber Schuld, weil wir Kaiserslautern selbst immer wieder ins Spiel geholt haben. Wir hatten mehrere Hundertprozentige, da müssen wir einfach abgewichster sein. Gut, der Punkt ist dennoch wichtig für uns. Wir haben die 30 Punkte geknackt, Lautern hinter uns gelassen und 2 Spiele in der Hinterhand."
"Ich glaube, da wäre heute mehr drin gewesen als nur ein Punkt", meinte Meppens Christoph Hemlein, der ein Tor gegen seinen Ex-Klub Lautern schoss und den Pfälzern auf eigentümliche Weise die Daumen drückt: "Das Wichtigste war, dass Lautern diesen Harry Potter an der Seite im Sommer losgeworden ist."
Viktoria Köln - FC Hansa Rostock 1:2 - "Tabelle interessiert mich nicht!"
Kölns Trainer Olaf Janßen war trotz der Niederlage positiv gestimmt: "Ich bin überhaupt nicht enttäuscht. Wenn man sieht, dass wir heute ohne Stürmer antreten mussten, muss ich sagen, hat meine Mannschaft Hansa Rostock alles abverlangt. Bis zur letzten Minute. Wir haben zumindest ein dummes Gegentor bekommen in der ersten Halbzeit. Da musste gar nicht sein. Beim zweiten weiß ich nicht, ob das nicht eher Foul war. Für mich sah es draußen so aus. Ansonsten muss ich sagen, wir haben Hansa beschäftigt, haben es ihnen schwer gemacht... Die Jungs haben einen tollen Fight geliefert und da ist der Trainer sehr zufrieden."
Das Team von Trainer Jens Härtel ist zum 8. Mal in Folge ungeschlagen, nur das zählt für ihn: "Die Tabelle interessiert mich am 38. Spieltag und noch nicht jetzt. Für uns war es heute wichtig, dass wir ein wirklich gutes Spiel auch gewonnen haben... Ich bin hochzufrieden, dass wir uns hier die 3 Punkte krallen konnten und jetzt geht es am Mittwoch in Lübeck weiter. Das werden harte Wochen und da kann man sich jetzt nicht ausruhen, sondern man muss weitermarschieren."
Matchwinner Pascal Breier: "Es hat eine Weile gedauert, bis ich dann mal wieder ein Spiel entscheiden kann. Das freut mich natürlich. Wir haben hier einen riesigen Fight abgeliefert. Das 1:0 haben wir uns selbst ein bisschen reingelegt. Aber sind dann richtig gut zurückgekommen und haben gleich den Ausgleich gemacht. In der zweiten Halbzeit haben wir immer auf das Führungstor gespielt und haben uns das am Ende auch mit ein bisschen Glück verdient."
SV Wehen Wiesbaden - 1. FC Magdeburg 1:0
Wehen Wiesbaden nutzt Ingolstadts Pleite und klettert auf den Relegationsplatz. Wiesbadens Trainer Rüdiger Rehm: "Über einen verdienten Sieg brauchen wir nicht sprechen. Magdeburg hat ein gutes Spiel gemacht. Es gibt eben Phasen in der Saison, da gewinnt die Mannschaft, die oben steht, solche Spiele und die, die unten steht verliert solche Spiele. Genau das war es heute... Wir waren heute nicht gut, aber wir haben die drei Punkte geholt... Diese Siege braucht man, um da oben zu bleiben." Torhüter Tim Boss: "Das war heute nicht das beste Spiel, sondern eins der schlechtesten. Aber scheiß drauf, ganz ehrlich. Am Ende zählen die 3 Punkte."
Magdeburgs Trainer Christian Titz: "Das fühlt sich sehr enttäuschend an, weil meine Mannschaft sich für das gute Spiel nicht belohnt hat... Bei aller Enttäuschung: auf das Spiel, was wir heute gemacht haben, können wir aufbauen, weil die Mannschaft ist als Team aufgetreten."
Baris Atik: "Ich glaube, jeder hat gesehen, dass wir heute die bessere Mannschaft waren. Wir waren klar am Drücker. Haben 90 Minuten klar dominiert und dann bekommen wir so ein Kack Tor. Die hatten gar keine Chancen und wir hatten viel mehr Chancen, die wir nicht genutzt haben... In unserer Situation ist es halt scheiße. Wenn es scheiße läuft, läuft es halt scheiße. Wir müssen weiterkämpfen und weiter an uns glauben und wenn wir weiter so spielen wie heute, werden wir da unten rauskommen." Christian Titz über die Woche nach der Klatsche gegen Verl: "Wir haben die Woche für uns genutzt zum trainieren, aber auch für Teambuilding-Maßnahmen, damit die Mannschaft jetzt auch eine gute Stimmung hat und sehr bissig ist."
SC Verl - 1.FC Saarbrücken 1:3 - Geiler Abend, geiles Spiel, verrückte Heimfahrt
Verls Trainer Guerino Capretti gab sich enttäuscht: "Es haben heute ganz viele Sachen nicht funktioniert. Die Grundeigenschaft, dass der Gegner es anscheinend mehr wollte als wir, das stört mich. Das war sonst immer andersrum. Wir sind eigentlich immer sehr fokussiert in das Spiel reingegangen und haben um jeden Zentimeter gekämpft. Heute hat das Saarbrücken besser gemacht als wir. Die waren in vielen Bereichen besser als wir und da muss man dann auch mal neidlos anerkennen."
Der 1. FC Saarbrücken bleibt durch den Sieg in Verl an den Aufstiegsrängen dran, springt auf den 6. Tabellenplatz. Saarbrückens Trainer Lukas Kwasniok war mit der Leistung sehr zufrieden: "70 Minuten war es exzellent. Mit den letzten 20 Minuten bin ich nicht so einverstanden... Wir sind trotzdem sehr, sehr zufrieden." Auch die Beziehung zum Team ist gut: "Wir hatten gestern einen geilen Abend, heute ein geiles Spiel und eine geile, vielleicht noch verrücktere Heimfahrt."
Saarbrückens Doppeltorschütze Minos Gouras: "Es sind meine ersten beiden Profi-Tore, aber ich bin umso glücklicher, dass wir jetzt gewonnen haben. Es war eine große Chance für uns, nach oben wieder ranzukommen und die haben wir heute genutzt." Zum Rücktritt von Lukas Kwasniok nach der Saison sagte er: "Man weiß nie, was der Fußball macht. Vielleicht bleibt er, vielleicht geht er. Wir hoffen alle, dass er bleibt. Wir haben dem Trainer gesagt, dass wir alles für ihn tun."
Hallescher FC - VfB Lübeck 2:1 - "Standard-Tore killen uns zurzeit"
Der Hallesche FC feiert nach zuletzt vier sieglosen Spielen einen knappen Erfolg. Trainer Florian Schnorrenberg analysierte: "Es war ein sehr umkämpftes Spiel. Durch zwei Standardsituationen gehen wir in Führung. Machen es uns dann hinten raus noch mal ein bisschen schwerer. Es war jetzt kein perfektes Spiel. Lübeck steht aktuell auf dem letzten Platz, da erwartet jeder einen Sieg und den Sieg haben wir gelandet. Mehr war nicht möglich, wie diese 3 Punkte. Dass wir besseren Fußballspielen können ist klar." Der VfB Lübeck bleibt weiter das Schlusslicht der Liga. Trainer Rolf Landerl haderte mit den Gegentoren: "Wir müssen eigentlich mit einem 0:0 in die Halbzeit gehen. Dann besprechen wir in der Pause, wie man weiter macht, wie man sie knacken kann und dann kommts du raus und hast das 0:2 im Gepäck. Wieder nach einem Standard. Wenn wir da nicht den Arsch hochbekommen, dann wird es schwierig, weil die Standard-Tore killen uns zurzeit."
Auch Martin Röser war bedient: "Es ist extrem ärgerlich. Wir haben wirklich ein gutes Spiel gezeigt. Haben zwei eklige Standard Tore gefressen, die uns um den Lohn gebracht haben. Wir fahren jetzt nach Hause, lecken unsere Wunden und dann sind wir am Mittwoch gegen Rostock voll da und holen drei Punkte." Zur Suspendierung von Florian Riedel: "Die Mannschaft hat das akzeptiert. Wir haben das abgehakt und das hat man auch auf dem Platz gesehen. Jeder ist für den anderen da und da lässt sich auch nichts anderes sagen."
Rolf Landerl zu den Unruhen im Verein und der Suspendierung von Florian Riedel: "Es gibt schöne und angenehmere Wochen. Das kann man sich ja vorstellen. Dennoch: Ich bin ein Mensch, der dann auch schnell wieder nach vorne Blickt und versucht, sich auf seine Kernaufgabe zu konzentrieren und dass ist die Mannschaft vorzubereiten und zu trainieren. Das habe ich mir vorgenommen... Natürlich ist das nicht so zielführend gewesen, aber wie gesagt: die Kunst ist es, auch das jetzt wieder abzuschließen und nach vorne zu schauen. Wir müssen enger zusammenrücken und die Aufgabe in Angriff nehmen."
pm, ots, Quelle: Magenta Sport