Die 2020 von der Bundesregierung beschlossenen Corona-Zuwendungen für Familien und die Ausweitung des Kurzarbeitergeldes haben die Bruttoerwerbseinkommen der Deutschen stabilisiert.
Das ergeben aktuelle Berechnungen des Ifo-Instituts zusammen mit dem Joint Research Center der Europäischen Kommission. Das Bruttoerwerbs-einkommen war im Jahr 2020 eigentlich um circa fünf Prozent gefallen. Aber staatliche Sondermaßnahmen und die ‚automatischen Stabilisatoren‘ des Steuer- und Sozialsystems verkleinerten diesen Verlust auf 0,8 Prozent.
Armutsrisiko konnte abgefedert werden
„Diese Ergebnisse bestätigen unsere ersten Erkenntnisse aus dem Sommer. Es ist gelungen, den Anstieg von Einkommensungleichheit und das Armutsrisiko abzufedern“, sagt Andreas Peichl, Leiter des Ifo-Zentrums für Makroökonomik und Befragungen.
„Ein Verlust von 100 Euro Markteinkommen konnte durch die Maßnahmen und das bestehende System in einen Verlust von 20 Euro an real verfügbarem Einkommen gemildert werden“, erläutert Peichl.
Gestiegene Lebenshaltungskosten besser schultern
Zu den Corona-Sondermaßnahmen gehört der Kinderbonus von 300 Euro. Zudem wurde für 2020 und 2021 der steuerliche Entlastungsbetrag für Alleinerziehende um mehr als 100 Prozent auf 4008 Euro (zuvor 1908 Euro) erhöht. Durch diese Zuwendungen konnten die Empfänger die gestiegenen Lebenshaltungskosten während der Pandemie besser schultern.
Zugang zur Grundsicherung erleichtert
Außerdem wurde der Zugang zur Grundsicherung erleichtert. Kurzarbeitergeld und die Sondermaßnahmen kommen einkommensschwachen Haushalten besonders zugute, während einkommensstarke Haushalte von der progressiven Einkommensbesteuerung profitieren. „Da einige dieser Maßnahmen 2020 ausgelaufen sind, verringert wurden oder 2021 auslaufen werden, ist davon auszugehen, dass einkommensschwächere Haushalte negativ betroffen bleiben, solange die Pandemie nicht gestoppt ist. Daher erscheint es erforderlich, weitere Maßnahmen zur Armutsbekämpfung und zum Ausgleich für die Pandemie-Verlierer zu treffen“, empfiehlt Peichl. pm, ifo
English version
The Corona grants for families decided by the German government in 2020 and the extension of short-time working benefits have stabilised Germans' gross earned incomes.
This is the result of current calculations by the Ifo Institute together with the Joint Research Center of the European Commission. Gross earned income had actually fallen by about five percent in 2020. But special government measures and the 'automatic stabilisers' of the tax and social security system reduced this loss to 0.8 percent.
Poverty risk could be cushioned
"These results confirm our initial findings from the summer. We succeeded in cushioning the increase in income inequality and the risk of poverty," says Andreas Peichl, head of the Ifo Center for Macroeconomics and Surveys. "A loss of 100 euros in market income could be mitigated by the measures and the existing system into a loss of 20 euros in real disposable income," Peichl explains.
Better shouldering the increased cost of living
The Corona special measures include the child bonus of 300 euros. In addition, the tax relief amount for single parents was increased by more than 100 per cent to 4008 euros (previously 1908 euros) for 2020 and 2021. These allowances enabled recipients to better shoulder the increased cost of living during the pandemic.
Easier access to basic benefits
In addition, access to basic benefits has been made easier. Short-time allowances and the special measures particularly benefit low-income households, while high-income households benefit from progressive income taxation. "As some of these measures have expired in 2020, have been reduced or will expire in 2021, it can be assumed that lower-income households will remain negatively affected as long as the pandemic has not been stopped. Therefore, it seems necessary to take further measures to fight poverty and compensate the pandemic losers," recommends Peichl. pm, ifo, mei