Der Tierschutzbund hat an die Spitzen der Unions- und SPD-Fraktion im Bundestag appelliert, Maßnahmen gegen den illegalen Welpenhandel einzuleiten.
In Schreiben an die Fraktionschefs Ralph Brinkhaus (CDU) und Rolf Mützenich (SPD) fordert Verbandspräsident Thomas Schröder: "Veranlassen Sie, dass in den noch verbleibenden Sitzungswochen oder, wenn nötig, Sondersitzungen dem Koalitionsvertrag Rechnung getragen wird und gesetzliche Grundlagen gegen den grausam
en illegalen Handel mit Welpen geschaffen werden. "Hintergrund der Schreiben sind drastisch mehr Sicherstellungen von Hundewelpen und anderen potenziellen Haustieren durch die Polizei.
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800 Tiere in drei Monaten beschlagnahmt
Nach einer Erhebung des Tierschutzbundes wurden in den ersten drei Monaten dieses Jahres bereits fast 800 Tiere beschlagnahmt, die mutmaßlich illegal verkauft werden sollten. Das sind annähernd so viele Tiere wie im gesamten Jahr 2020. Schröder schreibt, Tierschutzvereine und Tierheime seien täglich mit den dramatischen Auswirkungen der dubiosen Machenschaften von Hundehändlern konfrontiert. "Die zumeist kranken und schwachen Tiere müssen arbeits- und zeitintensiv aufgepäppelt, medizinisch behandelt und in gute Hände vermittelt werden."
Kampagne erweckt falschen Eindruck
Die Große Koalition hatte in ihrem Koalitionsvertrag eigentlich festgehalten, bis zur Mitte der Legislaturperiode Maßnahmen gegen den illegalen Welpenhandel zu ergreifen. Dies ist aus Sicht des Tierschutzbundes nicht geschehen. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hatte zuletzt eine Aufklärungskampagne gemeinsam mit Tierarztverbänden gestartet. Der Tierschutzbund hat eine Teilnahme daran abgelehnt. Die Kampagne erwecke fälschlicherweise den Eindruck, es werde seitens der Bundesregierung tatsächlich etwas gegen den Welpenhandel unternommen, hieß es seitens des Tierschutzbundes. pm, ots