Hamburger Hafenlogistik: Warnung vor chinesischer Beteiligung

Angesichts eines möglichen Einstiegs des chinesischen Staatskonzerns Cosco bei der Hamburger Hafenlogistik mahnt der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Jürgen Hardt, zur Vorsicht.

 

"Wenn es um die internationale Hafenlogistik geht, müssen wir Vorsicht walten lassen. Wie auch in anderen Bereichen sollten wir genau hinschauen, ob wir durch chinesisches Investment in Deutschland und Europa in einseitige Abhängigkeiten geraten oder nicht", sagte Hardt im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Was Kernbereiche bei Technologien, aber auch Infrastrukturen angeht, müssen sich Deutschland und Europa eine Unabhängigkeit bewahren. Das gilt für Hafenlogistik ebenso wie für moderne digitale Kommunikation, künstliche Intelligenz oder medizinische Gentechnik", sagte Hardt. Der CDU-Politiker betonte weiter: "Um dem chinesischen Muskelspiel grundsätzlich entgegenzutreten, sollten wir klar die gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen benennen, aber auch auf die uneingeschränkte Einhaltung internationaler Regeln drängen."

 

Chinas Expansion begrenzen

 

Mit Blick auf das an diesem Freitag beginnende G-7-Treffen sagte Hardt: "In jedem Fall sollten die sieben großen Wirtschaftsnationen Macht und Einfluss nutzen, um China in seiner wirtschaftlichen, territorialen und politischen Expansion zu begrenzen." Immer offener trete die "Systemkonkurrenz zwischen den pluralistisch-westlichen offenen Demokratien und den autokratischen Systemen" zutage. "Wir müssen diese Systemrivalität ernst und die Auseinandersetzung aufnehmen", sagte Hardt.

 

Beratung über strategische Beteiligung

 

Der Hamburger Hafenlogistikspezialist HHLA hatte jüngst bekannt gegeben, den chinesischen Terminalbetreiber Cosco Shipping Ports als Investor für das Hamburger Containerterminal Tollerort (CTT) ins Boot holen zu wollen. Derzeit beraten beide Unternehmen über eine mögliche strategische Beteiligung. pm, ots