CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt hat die Bundesregierung aufgefordert, der UN-Flüchtlingshilfe finanzielle Unterstützung in Milliardenhöhe zuzusagen, um Flüchtlinge aus Afghanistan in Camps in den Nachbarländern unterzubringen und zu versorgen.
"Die Fehler von 2015 nicht zu wiederholen bedeutet auch, dass wir die UN-Flüchtlingshilfe stärker dabei unterstützen, die Fluchtursachen vor Ort zu bekämpfen. Dazu müssen wir Milliarden-Zusagen für die nächsten Jahre machen", sagte Dobrindt der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Eine Aufnahme von Flüchtlingen aus Afghanistan in Deutschland schließt Dobrindt aus.
Afghanische Probleme nicht in Deutschland lösen
"Unser Ziel muss es jetzt sein, die deutschen Staatsbürger und die afghanischen Ortskräfte auszufliegen, es kann aber keine generelle Zusage für die Aufnahme von Flüchtlingskontingenten in Deutschland geben. Wir dürfen jetzt nicht den Eindruck erwecken, dass wir die Probleme in Afghanistan in Deutschland lösen könnten. Das würde das Risiko einer Fluchtbewegung nach Europa massiv erhöhen", sagte Dobrindt der "NOZ".
Scheitern der westlichen Welt
Aus dem Scheitern der westlichen Welt, in Afghanistan eine Demokratie zu etablieren, müsste Deutschland die Schlussfolgerung ziehen, "dass sich unsere Wertvorstellungen von einer liberalen Demokratie leider nicht überall in der Welt durchsetzen lassen". Dobrindt betonte: "Es gibt auch bei Fragen der Demokratie kulturelle Unterschiede, die sich selbst nach 20 Jahren leider nicht überwinden lassen. Das sollten wir als Erkenntnis für die Zukunft stärker berücksichtigen." pm, ots
English version
Alexander Dobrindt, head of the CSU parliamentary group, has called on the German government to pledge billions of euros in financial support to UN refugee aid to accommodate and care for refugees from Afghanistan in camps in neighbouring countries.
"Not repeating the mistakes of 2015 also means that we support UN refugee aid more strongly in combating the causes of flight on the ground. To do this, we must make commitments in the billions for the next few years," Dobrindt told the Neue Osnabrücker Zeitung. Dobrindt ruled out accepting refugees from Afghanistan in Germany.
Afghan problems not to be solved in Germany
"Our goal must now be to fly out the German nationals and the local Afghan forces, but there can be no general commitment to take in refugee contingents in Germany. We must not now give the impression that we could solve the problems in Afghanistan in Germany. That would massively increase the risk of a flight movement to Europe," Dobrindt told the "NOZ".
Failure of the Western World
From the failure of the Western world to establish a democracy in Afghanistan, Germany would have to draw the conclusion "that unfortunately our values of a liberal democracy cannot be implemented everywhere in the world". Dobrindt emphasised: "There are also cultural differences in questions of democracy that unfortunately cannot be overcome even after 20 years. We should take that more into account as a realisation for the future." pm, ots, mei