Der Verteidiger der mutmaßlichen linksextremen Gewalttäterin Lina E. aus Leipzig, Ulrich von Klinggräff, hat der Bundesanwaltschaft vorgeworfen, mit zweierlei Maß zu messen.
Im Falle von Lina E. habe Karlsruhe das Verfahren an sich gezogen, in einer Reihe vergleichbarer Fälle zu rechtsextremer Gewalt aber nicht, sagte von Klinggräff der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung: "Das ist schon verwunderlich." Die Bundesanwaltschaft wirft der Studentin mehrere brutale Überfälle auf Rechtsextremisten vor sowie die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung. Dort soll Lina E. nach Auffassung der Ankläger sogar die Anführerin gewesen sein.
Vorwürfe auf wackeligen Füßen
Am heutigen Mittwoch hat vor dem Oberlandesgericht in Dresden der Prozess gegen sie und drei weitere mutmaßliche Mitglieder der Gruppe. E., die in Halle Erziehungswissen-schaften studiert hatte, war im November vergangenen Jahres festgenommen worden und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Ihr Anwalt Ulrich von Klinggräff sagte dem Blatt weiter, die Vorwürfe gegen seine Mandantin stünden "zum Teil auf sehr wackligen Füßen". pm, ots