Biontech-Chef Ugur Sahin geht davon aus, dass der Impfstoff seines Unternehmens für fünf- bis elfjährige Kinder noch in diesem Jahr zum Einsatz kommen kann.
"Wenn alle Daten gut aussehen und die Behörden das entsprechend so bestätigen und eine Genehmigung geben - ja, das halte ich für realistisch", sagte Sahin dem "Kölner Stadt-Anzeiger". "Wir erwarten, dass wir Daten Ende September vorliegen haben, die wir auch den Behörden in Europa und in den USA vorlegen werden", erklärte er im Hinblick auf das geplante Zulassungsverfahren des Biontech-Impfstoffes für die Fünf- bis Elfjährigen.
Weitere Anstrengungen in der Impfkampagne
Sahin rief im Gespräch mit der Zeitung zu weiteren Anstrengungen in der Impfkampagne auf: "Wir dürfen nicht einfach resignieren und akzeptieren, dass wir noch keine ausreichende Impfquote haben", sagte er. Das Beste, das helfe, sei zu informieren. Es müsste weiter versucht werden, die Menschen zu überzeugen, Gespräche zu führen "und vielleicht auch den Zugang zum Impfstoff nochmal zu vereinfachen, so dass Impfungen weiter erleichtert werden", forderte der Mediziner.
Anstieg der Inzidenzzahlen im Herbst
Die Delta-Variante und die bislang nicht ausreichende Impfquote in Deutschland könnten nach Ansicht des Biontech-Chefs zu einem weiteren Anstieg der Inzidenzzahlen im Herbst führen: "Die Infektionsrate des Virus ist leider sehr hoch. Selbst wenn wir 70 oder 80 Prozent Geimpfte hätten, könnten wir wegen der restlichen 20 Prozent von Ungeimpften in der Bevölkerung einen Anstieg der Inzidenzen ohne zusätzliche Schutzmaßnahmen nicht verhindern. Wir brauchen noch eine Kombination von Maßnahmen, um die Infektionen einzudämmen - besonders in geschlossenen Räumen", sagte Sahin.
Delta-Variante produziert mehr Viren
Vorläufige Studien deuteten darauf hin, dass die Delta-Variante etwa zehn- bis tausendmal mehr Viren produziere als die ursprüngliche: "Dadurch ergibt sich dann wahrscheinlich auch die höhere Infektionsrate. Diese Virusvariante ist dennoch auch für die Antikörper, die die bisherigen Impfstoffe induzieren, empfänglich", so Sahin.
Zum Thema Auffrischungsimpfungen erklärte er, es sei "sinnvoll, dass diejenigen mit einem abbauenden Immunschutz noch eine dritte Impfung bekommen. Unsere Daten wie auch erste Daten aus Israel zeigen, dass nach der dritten Impfung der Schutz auch gegen die neue Variante wieder vollständig hergestellt ist." pm, ots
English version
Biontech CEO Ugur Sahin assumes that his company's vaccine for five- to eleven-year-old children can be used before the end of this year.
"If all the data looks good and the authorities confirm it accordingly and give approval - yes, I think that is realistic," Sahin told the "Kölner Stadt-Anzeiger". "We expect to have data available at the end of September, which we will also present to the authorities in Europe and the USA," he explained with regard to the planned approval process for the Biontech vaccine for five to eleven-year-olds.
Further efforts in the vaccination campaign
Sahin called for further efforts in the vaccination campaign in an interview with the newspaper: "We must not simply resign ourselves and accept that we do not yet have sufficient vaccination coverage," he said. The best thing that helps is to inform. We must continue to try to convince people, to hold discussions "and perhaps also to simplify access to the vaccine once again, so that vaccinations are made even easier", the physician demanded.
Increase in incidence figures in autumn
According to the Biontech boss, the delta variant and the insufficient vaccination rate in Germany so far could lead to a further increase in incidence figures in autumn: "The infection rate of the virus is unfortunately very high. Even if we had 70 or 80 percent vaccinated, we would not be able to prevent an increase in incidences without additional protective measures because of the remaining 20 percent of unvaccinated people in the population. We still need a combination of measures to contain the infections - especially indoors," Sahin said.
Delta variant produces more viruses
Preliminary studies indicate that the delta variant produces about ten to a thousand times more viruses than the original one: "This probably results in the higher infection rate. Nevertheless, this virus variant is also susceptible to the antibodies induced by the previous vaccines," says Sahin. On the subject of booster vaccinations, he said it "makes sense for those with degrading immune protection to get a third vaccination. Our data as well as initial data from Israel show that after the third vaccination, protection is fully restored even against the new variant." pm, ots, mei