Claudia Schiffer: Models sind Vorreiterinnen für Emanzipation der Frau

Claudia Schiffer sieht Supermodels als Vorreiterinnen der Emanzipation der Frau.

 

"Frauen und Models haben heute eine Stimme - sie sind wahre Multitalente, die sich in Bereichen wie Aktivismus, Nachhaltigkeit, Modedesign, Technologie, Wohlbefinden und Schauspielerei betätigen und eine mehrgleisige Karriere machen können. Ich denke, die Supermodels haben die Vorlage geliefert", sagte Schiffer im Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ), die eine Ausstellung mit Modefotografie der Neunzigerjahre unter dem Titel "Captivate!" im Museum Kunstpalast in Düsseldorf eingerichtet hat. Die Schau wird am heutigen Mittwoch eröffnet.

 

Models haben Frauen von Zwängen befreit

 

Gerade Models hätten Frauen von dem Zwang befreit, immer jung erscheinen zu müssen. "Es gibt kein ,Aus-Altern' - siehe Naomi Campbell, Kate Moss, Amber Valletta oder Cindy Crawford und ihre Tochter Kaia, Georgina Grenville, Carolyn Murphy und mich selbst -, wir arbeiten alle weiter. Für mich ist das Kuratieren einer Ausstellung und die Herausgabe eines Buches eine neue Herausforderung und ein erfüllender Weg", sagte Schiffer weiter.

 

Karl Lagerfeld wichtigste Person für Claudia Schiffer

 

Auf die Frage nach der wichtigsten Person in ihrer Karriere gibt Claudia Schiffer eine eindeutige Antwort: Karl Lagerfeld. "Was Warhol für die Kunst war, war er für die Mode. Er verwandelte mich von einem schüchternen deutschen Mädchen in ein Supermodel und lehrte mich, was Stil ist und wie man im Modegeschäft überlebt", sagte Schiffer, die in der Ausstellung unter anderem Bilder von einflussreichen Fotografen wie Peter Lindbergh, Herb Ritts oder Ellen von Unwerth versammelt.

 

Social Media: Druck, alles mit allen zu teilen

 

Mit leiser Skepsis sieht Schiffer die Rolle der Influencer. "Heutzutage gibt es mehr Kollektionen und Marken, das Tempo ist schneller, und die sozialen Medien haben einen großen Einfluss. Für die Vermarktung von Mode- und Schönheitsprodukten ist das großartig, und für Models sind die sozialen Medien eine hervorragende Möglichkeit, sich selbst bekannt zu machen. Die Kehrseite der großen Aufmerksamkeit ist vielleicht der Druck, alles mit allen zu teilen", sagt das frühere Supermodel über die Rolle der Influencer.

 

Treue zu älteren Kleidungsstücken

 

Claudia Schiffer, die früher Roben von Luxusmarken über den Laufsteg trug und auf den Titeln von Magazinen wie Vogue oder Harper's Bazaar zu sehen war, mag es heute lieber bequem und unauffällig. "Meine alltägliche ,Uniform' besteht in der Regel aus einer Jeans, gepaart mit einem Pullover oder einer Bluse, und tollen Accessoires wie der Handtasche Chanel 11.12, die ich schon seit meiner Zeit als junges Model habe. Ich wähle immer Kleidungsstücke aus, die man lange tragen kann, und ich habe viele Vintage-Stücke in meinem Archivschrank, unter anderem von Chanel, Azzedine Alaïa, Balmain, Dolce & Gabbana, Valentino, Versace und Yves Saint Laurent", sagt sie und sieht ihre Treue zu älteren Kleidungsstücken als Beitrag zur Nachhaltigkeit. pm, ots

 

English version

 

Claudia Schiffer sees supermodels as pioneers of women's emancipation.

 

"Women and models have a voice today - they are true multi-talents who can work in areas such as activism, sustainability, fashion design, technology, well-being and acting and have a multi-pronged career. I think the supermodels have provided the template," said Schiffer in an interview with the Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ), which has set up an exhibition of nineties fashion photography entitled "Captivate!" at the Museum Kunstpalast in Düsseldorf. The show opens today, Wednesday.

 

Models freed women from constraints

 

Models in particular have freed women from the constraint of always having to appear young. "There is no 'ageing out' - see Naomi Campbell, Kate Moss, Amber Valletta or Cindy Crawford and her daughter Kaia, Georgina Grenville, Carolyn Murphy and myself - we all keep working. For me, curating an exhibition and publishing a book is a new challenge and a fulfilling path," Schiffer continued.

 

Karl Lagerfeld most important person for Claudia Schiffer

 

When asked about the most important person in her career, Claudia Schiffer gives a clear answer: Karl Lagerfeld. "What Warhol was for art, he was for fashion. He transformed me from a shy German girl into a supermodel and taught me what style is and how to survive in the fashion business," said Schiffer, who in the exhibition gathers pictures by influential photographers such as Peter Lindbergh, Herb Ritts and Ellen von Unwerth, among others.

 

Social media: Pressure to share everything with everyone

 

Schiffer views the role of influencers with quiet scepticism. "Nowadays there are more collections and brands, the pace is faster, and social media has a big influence. It's great for marketing fashion and beauty products, and for models, social media is a great way to get themselves known. The downside of the great exposure is perhaps the pressure to share everything with everyone," says the former supermodel about the role of influencers.

 

Loyalty to older clothes

 

Claudia Schiffer, who used to wear gowns from luxury brands down the catwalk and featured on the covers of magazines like Vogue and Harper's Bazaar, now prefers to keep things comfortable and low-key. "My everyday 'uniform' is usually a pair of jeans paired with a jumper or blouse, and great accessories like the Chanel 11.12 handbag I've had since I was a young model. I always choose clothes that can be worn for a long time and I have a lot of vintage pieces in my archive wardrobe, including Chanel, Azzedine Alaïa, Balmain, Dolce & Gabbana, Valentino, Versace and Yves Saint Laurent," she says, seeing her loyalty to older garments as a contribution to sustainability. pm, ots, mei