Der Schweizer Meteorologe Jörg Kachelmann soll als Sachverständiger im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss (PUA) zur Aufarbeitung der Flutkatastrophe gehört werden.
Das hat der Untersuchungsausschuss, der mögliche Pannen bei der Bewältigung der Flut im Juli in NRW aufarbeiten soll, nach Informationen des "Kölner Stadt-Anzeiger" bei seiner konstituierenden Sitzung am Freitag beschlossen. Kachelmann sei einer der führenden Meteorologen in Deutschland und der Schweiz, hieß es. Er hatte bereits 36 Stunden vor dem Einsetzen des Dauerregens öffentlich gefordert, die Menschen müssten "allmählich behördlicherseits und medial auf ein Hochwasser-Szenario" vorbereitet werden.
SPD und Grüne haben 13 Beweisanträge gestellt
Kachelmann und zwei weitere Sachverständige aus dem Bereich des Europäischen Hochwasserwarnsystems (EFAS) und des Katastrophenschutzes sollen zum Auftakt der Untersuchungen gehört werden. SPD und Grüne haben in der ersten Sitzung des Untersuchungsausschusses 13 Beweisanträge gestellt. Sie wollen NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und den Chef der Staatskanzlei, Nathanael Liminski, als Zeugen vernehmen. Auch die Landesminister Herbert Reul (Innen), Ursula Heinen-Esser (Umwelt), Ina Scharrenbach (Bauen) und Hendrik Wüst (Verkehr) sollen einbestellt werden.
Kachelmann greift Minister Reul an
Kachelmann hatte durch eine Reaktion beim Kurznachrichtendienst Twitter für Aufmerksamkeit gesorgt. Dort hatte er die Behauptung von Innenminister Reul, es liege im Wesen von Naturkatastrophen, dass sie nicht vorhergesagt werden könnten, mit dem Wort "Lügner" kommentiert. pm, ots