Automobil-Experte Ferdinand Dudenhöffer stärkt VW-Chef Herbert Diess in der durch einen Medienbericht angestoßenen Debatte um einen möglichen Konzernumbau den Rücken.
"Ich glaube, es ist wichtig, gerade das Werk in Wolfsburg neu zu sortieren", sagte der Branchenkenner Dudenhöffer im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Die steigende Konkurrenz durch den US-Rivalen Tesla mit dessen neuem Werk in Grünheide südöstlich von Berlin müssten alle deutschen Autobauer "sehr ernst nehmen", erklärte der Fachmann, der von 2008 bis 2020 Professor für Automobilwirtschaft an der Universität Duisburg-Essen war. Dudenhöffer geht nach eigenen Worten davon aus, dass Tesla etwa 20 Prozent unter Tarif bezahlen wird.
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Lohnniveau in Polen deutlich geringer
Gleichzeitig profitiere das in Brandenburg geplante Werk des US-amerikanischen Elektroautoherstellers von der Nähe zu Polen. "Das Lohnniveau in Polen ist deutlich geringer als in Deutschland. 20 Prozent unter dem Tariflohn in Deutschland wäre für einen polnischen Beschäftigten noch immer eine sehr gute Bezahlung", betonte Dudenhöffer.
Tesla: Erste Autos sollen im Dezember vom Band laufen
Das Tesla-Werk, für das zwar noch keine Genehmigung vorliegt, in dem aber nach dem Willen von Chef Elon Musk spätestens im Dezember die ersten Autos vom Band rollen sollen, werde zudem in erheblichem Maße automatisiert sein. "Es ist wichtig, dass VW diese Zeichen erkennt und versucht, Wolfsburg wettbewerbsfähiger aufzustellen", sagte der Brancheninsider Dudenhöffer gegenüber der "NOZ" und fügte hinzu: "Diess hat recht - VW muss den Gürtel enger schnallen und deutlich dynamischer werden."
30.000 Jobs könnten bei VW wegfallen
Jetzt war bekannt geworden, dass im Zuge des Wandels hin zur Elektromobilität offenbar ein radikaler Umbau des größten Automobilkonzerns Europas bevorsteht. Wie das "Handelsblatt" berichtete, könnte davon jede vierte Stelle betroffen sein - insgesamt rund 30.000 Jobs in Deutschland könnten wegfallen. Weltweit hat Volkswagen 200.000 Mitarbeiter, in Deutschland sind es 120.000. pm, ots
English version
Automotive expert Ferdinand Dudenhöffer is backing VW boss Herbert Diess in the debate about a possible restructuring of the group that has been triggered by a media report.
"I think it is important to reorganise the plant in Wolfsburg in particular," said Dudenhöffer, an industry expert, in an interview with the Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ). The increasing competition from US rival Tesla with its new plant in Grünheide southeast of Berlin must be taken "very seriously" by all German carmakers, explained the expert, who was professor of automotive economics at the University of Duisburg-Essen from 2008 to 2020. According to Dudenhöffer, Tesla will pay about 20 per cent below the collective wage agreement.
Wage level in Poland significantly lower
At the same time, the plant planned by the US electric car manufacturer in Brandenburg would benefit from its proximity to Poland. "The wage level in Poland is significantly lower than in Germany. 20 per cent below the collectively agreed wage in Germany would still be very good pay for a Polish employee," Dudenhöffer emphasised.
Tesla: First cars to come off the production line in December
The Tesla plant, for which approval has not yet been granted but where boss Elon Musk wants the first cars to roll off the production line by December at the latest, will also be automated to a considerable extent. "It is important that VW recognises these signs and tries to make Wolfsburg more competitive," industry insider Dudenhöffer told the NOZ, adding: "Diess is right - VW has to tighten its belt and become much more dynamic."
30,000 jobs could be lost at VW
Now it had become known that a radical restructuring of Europe's largest automobile group is apparently imminent in the course of the change towards electric mobility. As the "Handelsblatt" reported, one in four jobs could be affected - a total of around 30,000 jobs in Germany could be eliminated. Volkswagen has 200,000 employees worldwide, 120,000 in Germany. pm, ots, mei