Am Abend des 15. Oktober 2021 ist der langjährige WDR-Journalist und renommierte ARD-Korrespondent Gerd Ruge im Alter von 93 Jahren in München gestorben.
WDR-Intendant und ARD-Vorsitzender Tom Buhrow: „Gerd Ruge gehört zu den großen Reporterpersönlichkeiten der ersten Stunde. Profunde Analysen, präzise Interviews und die Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge leicht verständlich zu erklären, das zeichnete ihn aus. Er war ein wertvoller Zeitzeuge wichtiger politischer Ereignisse im In- und Ausland. Unvergessen bleiben seine zahlreichen Auslandsreportagen und Reiseberichte. Das Publikum hat ihn dafür geliebt. Für viele nachfolgende Journalistgenerationen war er Vorbild und Orientierung. Ich werde seine sympathische und bescheidene Art vermissen.“
Redakteur beim Nordwestdeutschen Rundfunk
Gerd Ruge, am 9. August 1928 in Hamburg geboren, begann seine berufliche Laufbahn 1949 als Redakteur beim damaligen Nordwestdeutschen Rundfunk in Köln. 1956 ging er als erster ständiger Korrespondent aus der Bundesrepublik für die ARD nach Moskau. 1964 wurde er Amerika- und Washingtonkorrespondent der ARD. Anfang der 1970er Jahre übernahm der ARD-Chefkorrespondent die Leitung des Bonner WDR-Studios.
Als ARD-Hörfunk-Korrespondent in Moskau
Von 1977 bis 1981 arbeitete Ruge als ARD-Hörfunk-Korrespondent in Moskau. Er leitete das Politmagazin „Monitor“, gründete und leitete den „Weltspiegel“ und war zwei Jahre Chefredakteur beim WDR Fernsehen. Nach sechs Jahren Leitung des Moskauer ARD-Studios ging Gerd Ruge am 1. September 1993 in den Ruhestand. Er arbeitete weiter als freier Journalist und begeisterte mit seinen Reisereportagen unter dem Titel „Gerd Ruge unterwegs“ die Zuschauer.
Gerd-Ruge-Stipendium mit 100.000 Euro dotiert
Gerd Ruge war Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse und erhielt viele wichtige Auszeichnungen, darunter drei Grimme-Preise und den Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis. Seit 2002 schreibt die Film- und Medienstiftung NRW einmal im Jahr das mit 100.000 Euro dotierte Gerd Ruge Stipendium aus. pm, ots